FHP-Delegation zum „Tag des Waldes“ bei Bundespräsident Fischer

Mrz 17, 2016 | Allgemein

Empfang einer Delegation der österreichischen Forst- und Holzwirtschaft

Foto (Carina Karlovits/HBF) v.l.n.r.: Karoline Trinks (Land&ForstBetriebe Österreich), Paul Lang (Vizepräsident Waldverband Österreich) Herbert Jöbstl (Vorsitzender Österreichische Sägeindustrie), Bundespräsident Heinz Fischer, Felix Montecuccoli (Präsident Land&ForstBetriebe Österreich), und Hermine Hackl (Generalsekretärin Kooperationsabkommen Forst Holz Papier).

Am 21. März findet alljährlich der „Tag des Waldes“ statt. Der Baum des Jahres 2016 ist in Österreich die Eiche. Dieser Baum ist ein regelrechtes „Klimawunder“, ist unverzichtbar für die Winzer, Schiffs- und Möbelbauer, spielte immer schon eine Rolle als „Namensgeber“ und in der Kulturgeschichte. Zum Tag des Waldes empfing Bundespräsident Heinz Fischer eine FHP*-Abordnung der Forst- und Holzwirtschaft und nahm ein „Eichenpaket“ in Empfang.

Eichen-Steckbrief“:

Die Eiche, Quercus, stammt aus der Familie der Buchengewächse und kann ein Alter von bis zu 1.000 Jahren erreichen. Eigen sind dem Baum die gelappten und rund gesägten Blätter an kurzen Stielen, aber auch die mächtige Krone, die tiefgefurchte Rinde und das unverwüstliche Holz. Die in Mitteleuropa verbreitetsten Arten sind die Stieleiche (Quercus robur) und die Traubeneiche (Quercus petracea).

Die Eiche als „Klimawunder“

Die Eiche ist im hohen Maße in der Lage, flexibel auf sich veränderte Umweltbedingungen und extreme Trockenperioden einzustellen und diese gut zu überstehen. Besonders in Zeiten des Klimawandels erhält sie damit große Bedeutung.

Eiche: unverzichtbar für die Winzer, Schiffs- und Möbelbauer

Eichenholz ist in seiner Widerstandskraft unerreicht und ist im Vergleich zu anderen einheimischen Hölzern bis heute ohne Konkurrenz. Die Hersteller von Whisky- und Sherryfässern beispielsweise können auf Eichenholz auch heute nicht verzichten. Auch die modernen Winzer bauen ihre edlen Weine in Eichenfässern aus. Auch für andere Produkte wie etwa Essig gelingt die Kunst der Lagerung besonders gut in Eiche (siehe dazu proHolz-Beiblatt).

Aber nicht nur für die Fassbinderei, sondern auch für den Haus-, Schiffs- und Brückenbau, das Müllereigewerbe, die Gerberei und andere Handwerksberufe ist die Eiche die meist verwendete Holzart. Den Engländern galt die Eiche sogar als “Father of Ships“. Besonders beliebt ist die Eiche auch heute in der Möbelindustrie. Dort wird ihr Holz gerne zu Furnieren verarbeitet. Beim Bau der Eisenbahnlinien verwendet man Eichenpfosten vorzugsweise als Schwellen. Unter Wasser ist Eichenholz unbegrenzt haltbar. Es verändert gänzlich seine Farbe und wird schwarz. Gleichzeitig aber nimmt der Härtegrad zu.

Die Eichel als Nahrungsmittel

Die Nussfrucht, Eichel genannt, reift ein bis zwei Jahre lang in einer becherartigen Hülle. Wegen ihres hohen Nährwertes wird die Eichel zur Schweinemast und zur Wildfütterung verwendet. Die Früchte der Steineiche gelten als erste und ursprünglichste Nahrung der Menschen. Später begann man die Eichel zu mälzen und daraus Eichelkaffee herzustellen. Eichelmehl wiederum spielte eine wichtige Rolle auf dem Speisezettel der Germanen. In Russland wurde noch während des 1. Weltkrieges aus Eichelmehl ein amtlich geprüftes „Hungerbrot“ gebacken.

Die Eiche als Namensgeber

Die Eiche bietet vielen Tieren eine ökologische Nische, wie die Namensgebung für Eichelhäher, Eichhörnchen, Eichengallwespe, Eichenbock belegen. Aber auch Familiennamen wie Eichendorff, Eichinger, Eichler, Eickmeier oder Aichmann zeugen von der Beliebtheit dieses Baumes. Als landschaftsprägendes Element hat sich der Baum in mehr als1.500 deutschsprachigen Ortsnamen wie Eich, Eichenburg, Eickelborn, Schöneich, Eichstätt verewigt.

Die Eiche als Heiliger Baum

Von Hethitern, Persern, Griechen, Römern und auch anderen Kulturen sind uns Eichenkulte bekannt. Die Eiche steht dabei als Symbol für Kraft, Willensstärke und die Wahrheit. Im Alten Testament taucht sie mehrmals als Orakelbaum auf. Immer wieder errichteten Patriarchen des jüdischen Volkes steinerne Altäre unter eichernen Baumheiligtümern. Die Druiden als geistige Führer der Kelten bestiegen einmal im Jahr die heiligen Eichen, um die Eichelmisteln abzuschneiden. Als Überbleibsel dieses alten Kultes hat die Verwendung von Mistelzweigen als Weihnachtsschmuck besonders im angelsächsischen Raum überlebt.

Rückfragen: Kooperationsabkommen Forst Holz Papier, Generalsekretärin Mag. Hermine Hackl, Tel. 01/4020112-901, Mobil 0664/85 99 409, Email: hackl@forstholzpapier.at

 *Das Kooperationsabkommen FHP (Forst Holz Papier) repräsentiert 300.000 Arbeitsplätze und 172.000 Familienunternehmen. Mit einem Produktionswert von 12 Mrd. Euro und einem Exportüberschuss von 3,5 Mrd. Euro ist der Holzsektor die zweitwichtigste Wirtschaftsbranche in Österreich. FHP ist als nationale Branchenplattform in Europa einzigartig.

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