BMLRT: SCHADHOLZSITUATION BLIEB IM JAHR 2020 WEITER ANGESPANNT

Mai 7, 2021 | Allgemein

Köstinger: Österreich ist Vorbild in der nachhaltigen Waldbewirtschaftung

Wien, 6. Mai 2021 (aiz.info). – Das Landwirtschaftsministerium hat heute die Holzeinschlagsmeldung 2020 veröffentlicht. Demnach wurden im vergangenen Jahr 16,79 Mio. Erntefestmeter ohne Rinde (Efm) im österreichischen Wald geerntet. Der Holzeinschlag lag damit um 2,11 Mio. Efm beziehungsweise rund 11% unter dem Wert des Jahres 2019. Der Schadholzanteil lag mit 8,91 Mio. Efm abermals auf hohem Niveau. „2018 und 2019 waren bereits katastrophale Jahre für unsere Wälder. Der Borkenkäfer hat in vielen Teilen Österreichs gewütet und ganze Landstriche entwaldet. Die Schadholzmenge ist im vergangenen Jahr zum Glück gesunken, weil die zunehmenden Niederschläge die Vermehrung der Borkenkäfer gebremst haben. Trotzdem liegt der Schadholzanteil noch immer um 38% über dem zehnjährigen Schnitt“, erklärt Bundesministerin Elisabeth Köstinger.

„Jedes Jahr wächst in Österreich mehr Holz nach als eingeschlagen wird – es werden nur 88% des Zuwachses geerntet. Das zeigt, welch großen Wert wir auf die Nachhaltigkeit der österreichischen Waldbewirtschaftung legen“, so Köstinger.

Holzeinschlagsmenge im Kleinwald zurückgegangen

Der stärkste Rückgang der Holznutzung war im Kleinwald (Waldfläche unter 200 ha) zu verzeichnen. Hier betrug der Einschlag 9,25 Mio. Efm, was einem Minus von rund 17% gegenüber 2019 entspricht. Der Anteil des Kleinwaldes am Gesamteinschlag betrug 55%. „Das hohe Schadholzaufkommen in den Jahren davor hat sicher dazu beigetragen, dass im Kleinwald weniger Holz eingeschlagen wurde. Viele Waldbäuerinnen und -bauern wollten ihre Bestände 2020, nach den katastrophalen Jahren davor, gesund wachsen lassen“, so Köstinger.

Bei den größeren Waldflächen, die vor allem betrieblich bewirtschaftet werden (Waldfläche ab 200 ha), verringerte sich der Holzeinschlag gegenüber 2019 um rund 7% auf 5,78 Mio. Efm. Der Anteil am Gesamteinschlag lag bei 34%. Die Österreichische Bundesforste AG steigerte den Einschlag um 7% auf 1,76 Mio. Efm und erreichte damit einen Anteil an der Gesamtmenge von 11%.

Die österreichische Holzeinschlagsmeldung erhebt auch, wie das geerntete Holz genutzt wird. Der Anteil des Sägerundholzes betrug rund 50% und jener des Industrierundholzes 18%. Weitere 32% des Einschlages entfielen auf Holz zur energetischen Nutzung (Brennholz und Waldhackgut).

Waldbewirtschafter reagierten auf erneut hohen Schadholzanteil

Witterungsextreme, Kalamitäten durch Borkenkäfer und andere Schadfaktoren führten 2020 zu einem Schadholzanteil von 8,91 Mio. Efm, was einem Anteil von rund 53% am Gesamteinschlag entsprach. Im Vergleich mit dem langjährigen Durchschnitt zeigt sich, dass der Schadholzanfall im Jahr 2020 um 5% über dem fünfjährigen Durchschnitt (8,48 Mio. Efm) und um 38% über dem zehnjährigen Durchschnitt (6,47 Mio. Efm) lag. Die Hauptschadfaktoren 2020 waren Borkenkäfer mit 3,33 Mio. Efm (entspricht 37% des Schadholzanfalles) und Stürme mit 3,11 Mio. Efm (Anteil 35%).

Um der nach wie vor angespannten Schadholzsituation entgegenzuwirken, hat die Bundesregierung bekanntlich den Waldfonds mit 350 Mio. Euro ins Leben gerufen. „Mit dem Waldfonds haben wir das größte Investitionspaket in der Zweiten Republik geschnürt. Er gibt der gesamten Branche eine Zukunftsperspektive. Damit wollen wir unsere Waldbäuerinnen und -bauern motivieren, wieder in unsere Wälder zu gehen und sie zu bewirtschaften“, erklärt Köstinger. Mehr Details zur Holzeinschlagsmeldung 2020 sind unter www.bmlrt.gv.at verfügbar, alle Informationen zum Waldfonds findet man unter www.waldfonds.at.

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