Von Borkenkäfern befallenes Fichtenholz kann unter einem Makel leiden: Der Käfer überträgt einen Pilz, der das Holz blau verfärbt, aber die Zellwände nicht angreift. Das Holz ist dann allerdings um 25 bis 30 Prozent weniger wert. Im Projekt „denimFICHTE“ will ein bundesländerübergreifendes Team aus Wirtschaft und Forschung den optischen Mangel neu interpretieren und aufwerten.
Regionale Verfügbarkeit
Die Idee stammt vom Building Innovation Cluster der oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria. „Bei den aktuellen Lieferketten- und Verfügbarkeitsproblemen ist es umso wichtiger, regionale Ressourcen entsprechend zu nutzen und wertzuschätzen“, betont Gabriel Gruber, Projektmanager im Building Innovation Cluster. Gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, der Regio Holzmanufaktur, dem Holzhandelsunternehmen Keplinger GmbH, der FH Salzburg Campus Kuchl und dem Holztechnikum Kuchl wird ein Verfahren entwickelt, das den Bläuegrad gezielt steuern soll.
Neuer Werkstoff
Dabei verzeichnet das Projektteam bereits Erfolge: Unter kontrollierten Rahmenbedingungen ist es gelungen, das Pilzwachstum zu beeinflussen und ein gleichmäßiges Verfärben herbeizuführen. Im Moment befindet sich das Verfahren noch in der Patentierungsphase. Parallel dazu wird mit dem Oberösterreich Tourismus und der Creative Region Linz & Upper Austria an Designprojekten mit dem Material gearbeitet. Bis Ende des Jahres soll die Produktion starten und der neue Werkstoff für die Einrichtungsbranche zur Verfügung stehen.