Seit bereits 42 Jahren wird in Zusammenarbeit mit den Hersteller- und Vertriebsfirmen die Biomasseheizungserhebung von der Landwirtschaftskammer Niederösterreich mit österreichweiten Werten durchgeführt. Erhoben wurden so auch für das Jahr 2021 wieder sowohl die Anzahl als auch die Leistung der in diesem Jahr errichteten Stückholz-, Hackgut-, Pellets- und Stückgut-Pellets-Kombi Kessel getrennt nach Bundesländern und unterteilt in Leistungsklassen. Diese Daten ermöglichen es den Kesselherstellern ihre Marktposition genauer einzuschätzen. Zusätzlich können der Brennholz-, Hackgut- und Pellets-Bedarf besser beurteilt und eventuell notwendige Mobilisierungs- und Lenkungsmaßnahmen eingeleitet werden.
Modernisierung der Anlagen
Seit den ersten Erhebungen haben sich, was die Verwendung von Holz als Brennstoff bzw. Energieträger betrifft, enorme technische Entwicklungen in den jeweiligen Anlagen ergeben. Aus den alten Holzöfen sind hocheffiziente abgasarme Kessel mit hohem Wirkungsgrad und niedrigsten Abgaswerten entstanden. Auch wurden für jede Größenordnung moderne Heizanlagen entwickelt, sodass es kaum einen Bereich gibt, wo nicht Holz als Energieträger eingesetzt werden kann. Von der Landwirtschaftskammer Niederösterreich werden unter Berücksichtigung dieser Entwicklungen Hackgut- und Rindenfeuerungen seit 1980, Pelletskessel seit 1997 und moderne Stückholzkessel seit 2001 erhoben. Seit 2010 werden auch Pelletskessel über 100 kW zahlenmäßig erfasst und seit 2015 auch Kombikessel für Stückgut und Pellets.
Massiver Zuwachs
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass im Jahr 2021 in Österreich 18.667 Biomasseanlagen bis 100 kW Leistung sowie 582 Anlagen von 101 bis 1.000 kW und 36 Anlagen über 1.000 kW errichtet wurden. Dies entspricht einem Zuwachs von 40,57 % gegenüber dem Jahr 2020. Bei den Biomassekesseln bis 100 kW entfielen 65,6 % auf Pelletskessel, 14,2 % auf Stückholz Kessel, 12 % auf Hackgutkessel und 8,2 % auf Stückholz-Pellets-Kombikessel.
Pelletsheizungen erreichen Spitzenwert
Bei den Pelletsheizungen bis 100 kW waren die Verkaufszahlen mit 12.247 Anlagen so hoch wie noch nie. Es wurden im Jahr 2021 um 51,7 % mehr Anlagen verkauft als im Jahr 2020. Auch beim Absatz von Hackgutkesseln bis 100 kW war ein großes Plus von 28,2 % zu verzeichnen. Die steigende Beliebtheit der Stückholz-Pellets-Kombi-Kessel zeigt sich in einer Steigerung von 26 % auf insgesamt 1.531 Kessel. Im Leistungsbereich von 101 bis 1.000 kW wurden mit 485 Hackgut-Kesseln 63,3 % mehr und mit 97 Pelletskessl um 64,4 % mehr Anlagen errichtet als im Jahr 2020. Im Bereich über 1.000 kW wurden mit 36 Kesseln fast doppelt so viele Anlagen wie im Jahr davor errichtet.
Ölheizungen hingegen verzeichneten im Jahr 2022 einen Rückgang um 22 % auf rund 2.240 Kessel. Gasheizungen hatten in dem Jahr noch einen leichten Anstieg um rund 4 % auf 44.000 Anlagen zu verzeichnen. Im neu errichteten Einfamilienhausbereich werden fast ausschließlich Wärmepumpen eingebaut. Ebenso finden sie auch in thermisch sanierten Gebäuden immer öfter Verwendung. Insgesamt wurden im Jahr 2021 31.011 Heizungswärmepumpen errichtet. Das Jahr 2022 wird noch größere Veränderungen im Energiebereich bringen. Die Nachfrage nach Anschlüssen zu bestehenden Biomassefernheizwerken ist enorm und auch der Bau zusätzlicher Biomasseanlagen vor allem auch für den städtischen Bereich sind in Umsetzung oder Planung begriffen.
Nachfrage nach Ofenholz steigt
Aber auch in Haushalten wird Heizen mit Holz wiederum ein Thema. Sowohl Kachelöfen als auch Holzherde zum Kochen sind ebenso gefragt wie Kaminöfen. Damit steigt auch die Nachfrage nach ofenfertigem Brennholz hoher Qualität, dessen Erzeugung damit für bäuerliche Waldbesitzer wieder durchaus interessant werden kann. Für die Planung der Holznutzungen im Herbst sollten diese Marktveränderungen in die Überlegungen miteinbezogen werden. Mittlerweile gibt es auch eine entsprechende Forsttechnik, die die Erzeugung von Brennholz in Stückgutform rationalisiert und erleichtert. Eine erhöhte Wertschöpfung schafft Einkommen und ermöglicht Forstwirtschaft mit entsprechenden Erlösen auch auf bisher nicht attraktiven Waldflächen zu forcieren.
Die Nachfrage nach ofenfertigem Brennholz steigt. Über die unterschiedlichen Vermarktungsmöglichkeiten informiert der Waldverband Salzburg.
2021 wurden in Österreich 18.667 Biomasseanlagen bis 100 kW Leistung sowie 582 Anlagen von 101 bis 1.000 kW und 36 Anlagen über 1.000 kW errichtet. Dies entspricht einem Zuwachs von 40,57 % gegenüber dem Jahr 2020. 65,6 % entfielen auf Pellets, nur 12 % auf Hackschnitzel.
Es wurden im Jahr 2021 um 51,7 % mehr Pelletsanlagen verkauft als im Jahr 2020.