Forststraßen sind die „Lebensadern im Wald“. Ihr Zustand ist entscheidend für unsere Handlungsfähigkeit bei der Waldbewirtschaftung. Ihre Instandsetzung und Erhaltung sind mitentscheidend für unsere Wettbewerbsfähigkeit und eine zeitnahe Reaktion auf Schadereignisse. Starke Regenfälle mit enormen Wassermengen binnen kurzer Zeit verursachen mitunter grobe Schäden mit hohen Folgekosten auf unseren Forstwegen. Aber auch der langanhaltende Niederschlag in diesem Frühjahr hat vielerorts erste Spuren hinterlassen, die sich unbehandelt zu großen „Baustellen“ entwickeln könnten.
Vor allem im Kleinwald werden viele Forstwege oft über Jahre hinweg vernachlässigt. Die Holznutzung erfolgt meist unregelmäßig und in der Zeit ohne Holzeinschlag wird auf die Straßenerhaltung „vergessen“. Dabei ist ein funktionstaugliches Erschließungsnetz besonders nach Schadereignissen dringend erforderlich und essenziell für ein rasches Handeln. Kleinen Schäden, die mit einfachen Handgriffen behoben werden könnten, wird oft zu spät Aufmerksamkeit geschenkt. Regelmäßige Kontrollen und laufende Instandhaltungsmaßnahmen sind daher unumgänglich für einen guten Fahrbahnzustand.
Regelmäßige Kontrollen
Neben der Entfernung von Steinen und Holzteilen von der Fahrbahn gilt es, vor allem die Funktion von Durchlässen und Mulden regelmäßig zu überprüfen. Fahrbahnschäden entstehen in erster Linie durch verlegte Rohreinläufe und zu großen Wassermengen, die dann längs der Straße Ausschwemmungen verursachen. Einmal jährlich sollten auch die talseitigen Rohausläufe kontrolliert und gegebenenfalls freigeräumt werden, damit das Wasser ungehindert abfließen kann und die Rohre nicht rückwärts verlanden. Besonders empfehlenswert ist die Wegkontrolle während oder unmittelbar nach einem Regenguss. Zu dieser Zeit sieht man besonders genau, ob die Wasserableitung funktioniert und wo sich der Abfluss falsche Wege sucht. Oft kann das Wasser dann händisch, ohne viel Aufwand wieder richtig gelenkt werden und gröbere Schäden bleiben aus.
Laufende Instandhaltung
Für die laufende Instandhaltung einer Forststraße ist der Wegehalter – und das ist in der Regel der Waldbesitzer – verantwortlich. Bereits bei der Errichtung müssen die konkreten Maßnahmen für die Wasserhaltung berücksichtigt werden. Das gleichmäßige Abfließen des Oberflächenwassers gelingt durch Bombieren („Spannen“) und Verdichten der Fahrbahn. Bergseitige Spitzgräben und eine ausreichende Anzahl von Rohrdurchlässen oder Quermulden gewährleisten die schadlose Entwässerung. Diese Grundvoraussetzungen sowie laufende Kontrolle und Instandhaltung versprechen eine lange Lebensdauer. Je nach Intensität ihrer Beanspruchung durch Holztransporte sollten Forststraßen trotzdem periodisch mit Bagger, Grader und Walze instandgesetzt werden. Wichtig für die einwandfreie Befahrbarkeit ist auch das regelmäßige Freischneiden der Böschungen. Böschungsbewuchs behindert einerseits das Nachziehen des bergseitigen Spitzgrabes mit Bagger bzw. Grader. Andererseits erleichtern ausreichend freigehaltene Böschungen das rasche Abtrocknen der Fahrbahn maßgeblich.