HECHENBERGER: EP-BESCHLUSS ERSCHÜTTERND UND FRUSTRIEREND FÜR FORSTWIRTSCHAFT

Sep 19, 2022 | Allgemein

LK Tirol-Präsident kritisiert Statusverlust von Biomasse als erneuerbarer Energieträger

Wien, 16. September 2022 (aiz.info). – Für den Beschluss des Europäischen Parlaments, die direkte Nutzung von Biomasse aus dem Wald zur Energieerzeugung solle in der staatlichen Bilanzierung nicht mehr als erneuerbar angerechnet werden, findet der Präsident der Landwirtschaftskammer Tirol, Josef Hechenberger, klare Worte: „Die Unterscheidung in primäre und sekundäre Biomasse lässt die Schere zwischen Theorie und Praxis noch weiter auseinandergehen und läutet langfristig das Ende der nachhaltigen bäuerlichen Biomasseproduktion ein. Trotz der massiv angespannten Lage in der Energieversorgung wird die Nutzung von heimischem Holz – einem nachwachsenden Rohstoff – zusätzlich erschwert. Das hat auch fatale Konsequenzen für die Versorgungssicherheit in Österreich.

Hechenberger weiter: „Im Wesentlichen kommt das einem sofortigen Rückbau gleich, da wir in den vergangenen Jahren laufend ausgebaut und investiert haben. Jährlich wachsen bei uns ca. 100.000 Festmeter Holz nach, die gar nicht geerntet werden. Das bedeutet, dass mehr nachwächst, als tatsächlich genutzt wird. Im Klartext wird uns mit der neuen Richtlinie verboten, nachhaltige Rohstoffe zu nutzen, die direkt vor unserer Haustüre wachsen.“

„Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer werden mit enormen bürokratischen Hürden konfrontiert, da zum Nachweis entwaldungsfreier Produkte sehr detaillierte Innformationen verlangt werden. Hier wurde klar gegen die Interessen der Bevölkerung und auf Druck der NGOs agiert. Es kann doch nicht sein, dass Kahlschlag in Polen plötzlich mit nachhaltiger Waldwirtschaft verglichen wird. Zwar konnte durchgesetzt werden, dass Waldbiomasse auf dem durchschnittlichen Niveau von 2017-2022 auch künftig als erneuerbare Energie anrechenbar bleibt. Trotzdem muss nachhaltige Energie weiter gefördert, ausgebaut und weiterentwickelt, statt eingeschränkt werden“, so der LK-Präsident.

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