Früh dran sein lohnt sich!

Artikel aus Ausgabe 4/2025

Die Holzernte im Herbst bietet aus forstlicher und logistischer Sicht einige klare Vorteile! Durch das Ausbleiben der Borkenkäfer-Schadholzmengen im heurigen Sommer ist auch die Absatzlage gut.

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Ausgabe: 4/2025
Thema: Wald & Wirtschaft, Waldbewirtschaftung
Bundesland: Österreich
Autor:in: Andreas Hofbauer

Der Beginn der Vegetationsruhe im Herbst markiert das Ende der Wachstumsperiode. Die Tage werden kürzer und die Temperaturen sinken. Wenn sich die Pflanzen über den Winter zur Ruhe setzen, bricht bei der Waldarbeit die Haupteinschlagszeit an.

Vorteile der Herbstnutzung
Die rechtzeitige Planung und der frühe Holzerntebeginn im September oder Oktober bieten für die Bewirtschaftung eine hohe zeitliche Flexibilität. Nutzungen können bis zum Vegetationsbeginn im nächsten Frühjahr entsprechend der Witterung, der eigenen Arbeitskapazitäten sowie der Holzabsatzsituation gestaltet werden.
Im Herbst herrscht meist eine stabile und trockene Wetterphase („Altweibersommer“), in der meist auch die Waldböden auftrocknen. Daher kann diese Jahreszeit gut für eine boden- und wegeschonende Holzernte und vor allem Holzrückung genützt werden. Auch das Risiko von Schäden am verbleibenden Bestand ist in Trockenperioden und in der Vegetations- bzw. Saftruhe deutlich geringer. Aufgrund der Klimaerwärmung werden im Winter Dauerfrostphasen immer weniger und vor allem kürzer, daher kann ein trockener Herbst eine gute Alternative für die Holzernte darstellen.

Ein weiterer Vorteil von Herbstnutzungen gegenüber der Holznutzung im Winter ist, dass für Spezialsortimente oder einzelne Stämme, welche extra zu vermarkten sind, kein zeitlicher Druck besteht, da die Saison gerade erst anläuft. Eine längere Lagerung ohne Lagerschaden ist meist möglich. Auch die Produktion und Ausformung von Wertholzstämmen für die alljährlich stattfindenden Wertholzsubmissionen können gut miteingeplant werden.

Je zeitiger im Spätsommer bzw. Herbst die Nutzung erfolgt, umso länger und damit besser trocknet das liegengebliebene Restholz bis zum nächsten Frühjahr ab. So minimiert sich die Gefahr, dass das im Bestand verbliebene Restholz oder auch die erzeugten Hackgutmengen im nächsten Frühjahr noch bruttaugliches Material für den Borkenkäfer darstellen, deutlich!

Für die anstrengende Holzarbeit bieten die gemäßigten Temperaturen im Herbst angenehme Arbeitsbedingungen, im Gegensatz zu heißen Sommer- oder nasskalten Wintertagen. Dies wirkt sich positiv auf die Arbeitsergonomie und -leistung aus.

Logistische Vorteile
Eine gute Planung von Ernteeinsätzen mit forstlichen Dienstleistungsunternehmen, speziell die Koordination über mehrere Waldbesitzer:innen, verbessert die Effizienz und erhöht dadurch die Verfügbarkeit der Dienstleister. Dazu Bedarf es einer frühen Kontaktaufnahme mit Ihrem Ansprechpartner des Waldverbandes, damit dieser für Sie die Planung, Organisation und Durchführung Ihrer nächsten Holznutzung mit Forstdienstleistern abwickelt. Die Verfügbarkeit von guten Forstdienstleistern ist entsprechend der jeweiligen Holzaufkommenssituation unterschiedlich, jedoch erfahrungsgemäß im Herbst am besten.
Meist erfolgt die Holzabfuhr im Herbst sehr zügig, da wenig frisch produziertes Rundholz im Wald lagert. Zudem treten weniger witterungsbedingte Verzögerungen und Sperren auf, wodurch sich die Transportkapazität im Gesamten erhöht.

Die angeführten forstlichen und logistischen Vorteile einer frühzeitigen Herbst-Holznutzung werden heuer zusätzlich durch die rege Rundholznachfrage bestärkt. Die Sägeindustrie hat einen hohen Bedarf an Rundholz und dies ermöglicht eine rasche und gute Vermarktung! Es ist immer vorteilhaft, Rundholz in Zeiten geringer Holzverfügbarkeit zu vermarkten, da in diesen Phasen gute Rundholzpreise bestehen und auch mindere Qualitäten oder „Problemsortimente“ besser absetzbar sind.
Kontaktieren Sie Ihren Ansprechpartner vom Waldverband, planen Sie mit ihm die anstehenden Holznutzungen.

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