Große Bedeutung als landschaftsprägendes Element
Wien, 23. März 2017 – Das Kuratorium Wald hat in Kooperation mit dem Landwirtschaftsministerium den Gemeinen Wacholder offiziell zum „Baum des Jahres 2017“ nominiert. Der Wacholder ist Lebensraum für unzählige Lebewesen und ein charakteristisches landschaftsprägendes Element auf offenen wie auch nährstoffarmen Trocken- und Magerstandorten sowie in sehr lichten Kiefern- oder Eichenwäldern.
Sehr anpassungsfähiges immergrünes Gewächs
Der Gemeine Wacholder (Juniperus communis) ist das weitverbreitetste Nadelgehölz der Erde. Sein riesiges weltweites Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Flachland bis ins Hochgebirge. Da man die Pflanze sogar noch in Höhen bis 3.570 m antrifft, gilt der Wacholder als das am höchsten steigende Gehölz Europas. Sein europäisches Verbreitungsareal erstreckt sich von der Küste des Eismeeres im Norden bis nach Zentralspanien, der Sierra Nevada, Sizilien und dem Peloponnes im Süden.
Der Wacholder ist besonders vielgestaltig, er kann säulen- oder strauchförmig, manchmal auch sehr niederwüchsig und flach wachsen. Strauchförmige Exemplare erreichen dabei beachtliche Höhen von 3 bis 5 m. Während der Wacholder zumeist von Grunde an verzweigt ist, sind die hauptsächlich in Wäldern vorkommenden baumförmigen Exemplare im unteren Stammabschnitt astfrei.
Ein charakteristisches Merkmal des Wacholders ist sein hoher Lichtbedarf, weshalb er vor allem offene Landschaften braucht. Besonders ärmere Standorte des Tieflands (Heidelandschaften) werden als Lebensräume besiedelt, wo er landschaftsprägendes Element wird und andere Gehölze vor Verbiss schützt.
Die aromatisch würzigen und süß-bitteren Wacholderbeeren sind in der Kulinarik äußerst beliebt. Die Beerenzapfen wirken magenstärkend, blutreinigend und harntreibend, äußerlich angewendet durchblutungsfördernd. Deshalb zählte Wacholder bereits im Mittelalter zu den wichtigsten Heil- und Arzneipflanzen, und noch heute spielt die Pflanze eine wichtige Rolle in der Heilkunde.