Wildschadensbericht 2014

Sep 18, 2015 | Allgemein

Verbiss- und Schälschäden – besorgniserregende Ausmaße

Wildschadensbericht 2014 warnt vor Gefahr für Österreichs Waldbestand

Wien, 17. September 2015 – Die Wildschäden in Österreichs Wäldern sind nach wie vor besorgniserregend hoch. In fast zwei Drittel der Bezirke weisen mehr als die Hälfte der Waldflächen starken Wildeinfluss auf, mit steigender Tendenz. Eine Lösung der Problematik sei nicht durch Schuldzuweisungen zwischen den beiden Hauptakteuern Forst und Jagd zu erreichen, sondern bedürfe einer sachlichen Auseinandersetzung und gegenseitigem Vertrauen, heißt es im aktuellen Wildschadensbericht, der auf den Ergebnissen der Österreichischen Waldinventur sowie des Wildeinflussmonitorings aufbaut und zudem die jüngsten Verbalberichte aus den Bundesländern berücksichtigt. Er liegt derzeit dem Nationalrat zur parlamentarischen Behandlung vor.

Gebietsweise starke Wildschäden in mehr als drei Viertel der Waldflächen

Die Brisanz der Situation wird vor allem durch die Daten des Wildeinflussmonitorings 2010-2012 deutlich, demzufolge in fast einem Viertel der Bezirke mehr als 75% der Waldflächen starke Wildschäden aufweisen. Bei anhaltender Entwicklung sei zu erwarten, dass sich der Verjüngungszeitraum der Bäume erheblich verlängern wird und Mischbaumarten ausfallen oder so weit im Höhenwachstum zurückbleiben, dass sie später ausgedunkelt werden. Als besonders problematisch stuft der Bericht den Verlust von stabilisierenden Baumarten sowie Verjüngungsdefizite im Schutzwald ein.

Starke Schäden vor allem in Bergwäldern

Eine Zunahme des Wildeinflusses durch Verbiss wird vor allem in Bergwäldern festgestellt. So lag im Zeitraum 2010 bis 2012 beim subalpinen und montanen Fichtenwald der Anteil der betroffenen Flächen bei über einem Drittel und hat damit gegenüber dem ersten Monitoring (2004 bis 2006) um 6% zugenommen. Konkret bedeutet dies eine signifikante Verschlechterung auf fast einem Zehntel aller Flächen. Noch höher ist der Prozentsatz beim montanen Nadel-Laub-Mischwald, wo mehr als zwei Drittel der Flächen stark betroffen sind (+4%). Den größten Wildeinfluss findet man mit vier Fünftel betroffener Fläche in Eichenwäldern im Flach- und Hügelland. Auch hier mit steigender Tendenz. Verbessert hat sich die Situation hingegen bei den natürlichen Buchenwäldern im Hügelland. Hier ist der Anteil der Flächen mit starkem Wildeinfluss um knapp 4% niedriger als bei der vorangegangenen Erhebung.

Hoffnung auf Verbesserung bei den Schälschäden

Seit den alarmierenden Ergebnissen der Waldinventur 2007 bis 2009 – 9,1% aller Stämme im Ertragswald wiesen damals Schälschäden auf – gibt es dafür keine neuen bundesweiten Erhebungen. Die jüngsten Einschätzungen der Länder lassen allerdings hoffen, dass sich die Situation nun insgesamt ein wenig verbessert hat, merkt der Bericht vorsichtig optimistisch an.

Wildschadensbericht 2014

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