Titschenbacher zu EU-Klimaschutzzielen: Atomkraft nicht über die Hintertür einführen

Jan 23, 2014 | Allgemein

27%-EU-Ziel für Erneuerbare in Europa ist massiver Rückschritt für Österreich

 

Graz, 22. Jänner 2014 – Die 40%ige Reduktion der Treibhausgase bis 2030 bezeichnet der Präsident der Landwirtschaftskammer Steiermark, Franz Titschenbacher, als wichtiges Zwischenziel, um den Klimawandel zu bremsen, „denn bis 2050 ist es unumgänglich, den Ausstoß der Treibhausgase um 80% zu verringern“. Heftige Kritik übt er aber am wenig ambitionierten Vorhaben für den Ausbau der erneuerbaren Energien und am fehlenden Ziel für das Energiesparen. „Für Österreich, das heute bereits über 32% an Erneuerbaren verfügt, ist das 27%-Ziel für Europa ein massiver Rückschritt“, so Titschenbacher und begründet seine Kritik so: „Wir brauchen ambitionierte Ziele für die erneuerbaren Energien und für das Energiesparen bis 2030, ansonsten wird die Atomkraft über die Hintertür wieder eine Renaissance erleben. Denn durch die Atomkraft lassen sich die Treibhausgase zwar reduzieren, die Gefährlichkeit dieser Retrotechnologie aus dem vergangenen Jahrhundert hat uns aber die Katastrophe in Fukushima drastisch vor Augen geführt. Ungarn, Großbritannien und Polen haben vor, verstärkt auf Atomenergie zu setzen.“

Erneuerbare Energie ökologisch und ökonomisch unabdingbar

Die erneuerbaren Energien leisten einen wichtigen Beitrag, um den Klimawandel zu bremsen und sind mittlerweile ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Titschenbacher: „Sie sichern allein in Österreich 39.000 Arbeitsplätze, davon 21.000 im Biomassesektor. Der Gesamtumsatz liegt bereits bei beträchtlichen EUR 5,9 Mrd. Besonders stark ist Österreich bei den Biomassefeuerungen, wo heimische Anlagenhersteller mittlerweile zu den Weltmarktführern zählen und 70% ihrer Produktion exportieren.“ Auch die ökologische Bilanz kann sich laut dem LK-Präsidenten sehen lassen: „Pro Jahr werden durch die Erneuerbaren 30 Mio. t klimaschädliche Treibhausgase vermieden.“

Bauern von Klimawandel am stärksten betroffen, sie sind aber auch Problemlöser

„Die Land- und Forstwirtschaft leidet massiv unter dem Klimawandel. Der Dürresommer 2013 führte uns dies wieder drastisch vor Augen. Die heimischen Bäuerinnen und Bauern sind aber auch Problemlöser und leisten mit Biomasse einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz“, betont Titschenbacher. Und weiter: „Sie sind ein verlässlicher Partner bei der Bereitstellung klimafreundlicher Biobrennstoffe und komfortabler Biowärme. Rund 35% der steirischen Haushalte heizen mit Biomasse. Für mehr als 110.000 von ihnen liefern die Waldbauern nachwachsendes Brennholz oder Waldhackgut, etwa 45.000 werden mit Fernwärme aus heimischer Biomasse beliefert.“

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