Tirol: Bevölkerungsbefragung zeigt Zunahme von Konflikte im Wald auf

Okt. 30, 2015 | Allgemein

Missachtung von Fahrverboten besonders ärgerlich – Waldverband sieht Handlungsbedarf

Innsbruck, 29. Oktober 2015 – Von einem erholsamen Waldspaziergang konnte in den Tiroler Wäldern in den vergangenen Monaten offenbar nicht mehr die Rede sein. Es kam immer wieder zu Konflikten und teils schweren Unfällen zwischen Erholungssuchenden und Sporttreibenden. Für den Waldverband Anlass für eine repräsentative Bevölkerungsbefragung unter 500 Bürgern, die ein eindeutiges Ergebnis brachte: „Der Wald dient den Tirolern primär zur Erholung. Mehr als die Hälfte verbindet damit Begriffe wie Entspannung, gute Luft und Stille. Themen rund ums Mountainbiking kommen erst an 26. Stelle. Im Nutzerkonflikt zwischen Erholungssuchenden und Mountainbikern haben Erstere eindeutig Vorrang“, betont Waldverbands-Obmann Rudolf Köll. Ein Drittel der Befragten gab an, bei einem ihrer letzten Waldbesuche unangenehme Situationen erlebt zu haben, insbesondere mit Mountainbikern, die zu schnell unterwegs waren oder Fahrverbote missachteten. Betroffen sind besonders ältere Personen. „Hier besteht dringender Handlungsbedarf“, so Köll, „immerhin finden drei Viertel der Befragten, dass die Verbotsschilder im Wald nicht ausreichend kontrolliert werden.“

Weitere Zunahme der Konflikte und Erschwernis bei Bewirtschaftung befürchtet

90% der Befragten finden, dass die Tiroler Waldbesitzer pfleglich mit der Natur umgehen. Immerhin 77,5% bestätigen das auch von den Bauern. „Dies zeigt, dass die Bevölkerung in der Land- und Forstwirtschaft die natürlichste Form des Wirtschaftens erkennt. Nachhaltigkeit und schonende Bewirtschaftung der Flächen sind für uns im Sinne des Generationenvertrags selbstverständlich“, erklärt Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Hechenberger.

Für den Waldverband ist diese Umfrage ein klarer Auftrag, die Arbeit der Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer in den Mittelpunkt zu stellen. Der Wald sei selbstverständlich für alle da, die Einhaltung und Kontrolle der geltenden Gesetze allerdings notwendig, heißt es. Ansonsten würden Nutzungskonflikte rasant zunehmen und die von der Bevölkerung als positiv erachtete Waldbewirtschaftung erschwert.

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