Resolutionen bei Konferenz in Graubünden verabschiedet
Wie soll man mit dem vermehrten Auftreten von Wölfen im Alpenraum umgehen? Diese Frage beschäftigte heute auch die Konferenz der Regierungschefs der Arge Alp in Graubünden. Die Vertreter der zehn Mitgliedstaaten, darunter der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer, verabschiedeten dazu eine Resolution. „Die weitere Förderung der Wasserkraft und die Auswirkungen der Digitalisierung bildeten weitere Schwerpunkte“, so Haslauer.
Schutzstatus in bestimmten Gebieten senken
Der europäische Wolfsbestand nehme rasant zu. Der Alpenraum zähle mittlerweile mehr als 100 Wolfsrudel mit ungefähr 600 Tieren, rund die Hälfte davon im italienischen Alpenanteil, weshalb von dort auch die Initiative für die heute beschlossene Resolution ausging, teilt die Arge Alp mit. Sie weist darauf hin, „dass in Teilen des Alpengebietes für den Wolf ein günstiger Erhaltungszustand gegeben ist“. Daher wird die EU aufgefordert, den Schutzstatus des Wolfs für diese Gebiete zu senken und Maßnahmen zu ermöglichen, die im Bedarfsfall eine Eindämmung der Population zulassen. Für das Wolfsmanagement soll zudem ein länder- und staatenübergreifendes Monitoring etabliert werden.
Wasserkraftnutzung weiterentwickeln
In einer heute beschlossenen Resolution zum Thema Wasserkraft stehen die positiven Entwicklungsperspektiven für deren Nutzung im Vordergrund. Die Arge Alp fordert unter anderem, dass in allen Politikbereichen koordiniert darauf hingewirkt wird, damit die Wasserkraftnutzung ökologisch, wirtschaftlich und sozial sinnvoll weiterentwickelt werden kann. Zudem sollen bei der Unterstützung und dem Ausbau der erneuerbaren Energien europaweit gleichwertige Bedingungen gewährleistet werden. Die Wasserkraft soll durch selektive Förderung anderer Technologien oder sonstige Marktverzerrungen nicht benachteiligt werden.
In der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (Arge Alp) arbeiten in den vier Staaten Deutschland, Italien, Österreich und Schweiz folgende Länder, Provinzen und Kantone mit einer Gesamtbevölkerungszahl von rund 26 Mio. Menschen zusammen:
Bayern, Graubünden, Lombardei, Salzburg, St. Gallen, Südtirol, Tessin, Tirol, Trient und Vorarlberg. Der Vorsitz ging heute von Graubünden an Südtirol über. Danach, Ende Juni 2019, übernimmt Salzburg diese Funktion für ein Jahr. Weitere Informationen sind unter www.argealp.org verfügbar. (Schluss)