Tagung zu Schutzfunktionen und Waldbewirtschaftung in Zeiten des Klimawandels

Okt. 3, 2019 | Allgemein

Nachhaltige Forstnutzung trägt zur Sicherung der Schutzfunktion bei

Innsbruck, 2. Oktober 2019 (aiz.info). – Mit dem Klimawandel rückt die Schutzfunktion der Wälder und die Frage, wie diese nachhaltig gewährleistet werden kann, auch international immer mehr ins Rampenlicht. Die FAO, die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation, hat gemeinsam mit der EU-Alpenraumstrategie EUSALP Anfang der Woche in Tirol eine Tagung zu diesem Thema abgehalten und gleichzeitig die neue Arbeitsgruppe „Schutzwaldbewirtschaftung“ eingerichtet.

„Dass der Wald unser wichtigster Schutzschild vor Naturgefahren ist und entsprechend gepflegt, bewirtschaftet und an die durch den Klimawandel geänderten Bedingungen angepasst werden muss, ist in Tirol nichts Neues“, begrüßte LH-Stellvertreter Josef Geisler die aus 15 Ländern angereisten Teilnehmer der Expertenkonferenz.

70% des Tiroler Waldes erfüllen eine Schutzfunktion und bewahren vor Lawinen, Muren, Steinschlag und Erosion. Seit einigen Jahren arbeiten Waldbesitzer mit Unterstützung des Landesforstdienstes daran, den Wald Schritt für Schritt klimafit zu machen und an Herausforderungen wie höhere Temperaturen und Trockenheit anzupassen. „In Europa gibt es hier eine langjährige Erfahrung“, erklärte Yuka Makino von der FAO und lud gemeinsam mit dem Leiter der EUSALP-Aktionsgruppe „Naturgefahrenmanagement und Klimawandelanpassung“, Florian Rudolf-Miklau vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, zum Erfahrungsaustausch im Innsbrucker Rathaus sowie im Schutzwald in Neustift im Stubaital ein.

Ziel der in Tirol abgehaltenen internationalen Tagung war es, über die Grenzen hinweg ein gemeinsames Verständnis für die Multifunktionalität des Waldes zu entwickeln. „In vielen Ländern denkt man beim Begriff Schutzwald eher daran, dass man den Wald unter Schutz stellt. Bei uns erfüllt der Wald aber eine Vielfalt an Funktionen“, weiß Tirols Landesforstdirektor Josef Fuchs. Schutz-, Wirtschafts-, Erholungs- und Umweltfunktionen würden einander nicht ausschließen. Im Gegenteil, eine nachhaltige Nutzung und aktive Klimawandelanpassung trage dazu bei, alle Funktionen, insbesondere auch die Schutzfunktion, abzusichern, so Fuchs.

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