STRASSER: WER BIOMASSE ABDREHT, DREHT ATOMSTROM AUF

Sep 19, 2022 | Allgemein

Ausbau-Stopp von Biomasse geht in die falsche Richtung – Bauernbund fordert volle Anrechnung von Holz-Biomasse als „erneuerbar“

Wien, 16. September 2022 (aiz.info). – Mit der Abstimmung über die Erneuerbare-Energie-Richtlinie (REDIII) hat das EU-Parlament seine Position für die finalen Verhandlungen mit der Europäischen Kommission und den EU-Mitgliedsstaaten fixiert. „Es ist völlig praxisfremd und inakzeptabel, dass sich die linke Mehrheit im EU-Parlament gegen den weiteren Ausbau von Biomasse aus dem Wald ausgesprochen hat. Uns muss klar sein: Wer Biomasse abdreht, dreht Atomstrom und Kohlekraftwerke auf. Gerade in Zeiten der Energiekrise ist es wichtig, alle nachhaltigen Energiequellen zu forcieren. Ohne Biomasse aus Holz rutschen wir in eine noch massivere Energie-Abhängigkeit und werden die Energiewende nicht stemmen“, kritisiert Bauernbund-Präsident Georg Strasser.

„Über 50% der erneuerbaren Energie in Österreich kommt aus Biomasse. Sollte sich das EU-Parlament mit seiner Position durchsetzen, hat das weitreichende Folgen für unsere Energieversorgung und den Wald. Biomasse ist krisenfest, hat kurze Transportwege und schafft Arbeitsplätze in den Regionen“, sagt Strasser. In Österreich wächst mehr Holz nach, als genutzt wird – alle 40 Sekunden jene Menge Holz, die für den Bau eines Einfamilienhauses benötigt wird. Biomasse macht europaweit rund 60% der Erneuerbaren aus und ist in Österreich die nachhaltige Ressource Nummer Eins.

Die Bauernbund-Abgeordneten im EU-Parlament konnten sich zwar durchsetzen, dass Waldbiomasse auf dem durchschnittlichen Niveau von 2017 bis 2022 auch künftig als erneuerbare Energie anrechenbar sein wird, vom eigentlichen Ziel sei dies aber noch weit entfernt. „Ein 0%-Anrechenbarkeit-Szenario wurde verhindert. Damit konnten die schlimmsten Befürchtungen abgewendet werden, nämlich, dass die Nutzung von Biomasse überhaupt nicht mehr als Teil der erneuerbaren Energien anerkannt würde. Unser aller Ziel muss aber sein, dass diese nachhaltige Energieform weiter ausgebaut, statt eingeschränkt wird“, so Strasser.

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