Strasser/Köstinger: Papierindustrie ist Gegenspieler heimischer Waldbesitzer

Sep. 13, 2019 | Allgemein

Bauernbund empört über mangelndes Bewusstsein für Potenzial der Biomasse

Wien, 12. September 2019 (aiz.info). – „Das Prinzip ‚Leben und leben lassen‘ kennt die Papierindustrie nicht“, sind sich Bauernbund-Präsident Georg Strasser und Bundesministerin a. D. Elisabeth Köstinger einig. „Anlässlich des geplanten Antrages zur Förderung der Biomasse in der kommenden Nationalratssitzung entpuppt sich die Papierindustrie wieder einmal als Gegenspieler heimischer Waldbesitzer und Rohstofflieferanten“, kritisieren Strasser und Köstinger unisono.

„Die Schadholzmengen steigen enorm. Der Klimawandel richtet in Österreichs Wäldern große Schäden an, zum Nachteil für die heimischen Forstwirte. Borkenkäfer, Windwurf und weitere Kalamitäten vernichten ganze Waldabschnitte in Windeseile. Die Einkommenssituation der Bewirtschafter verschlechtert sich, und der Papierindustrie scheint diese Entwicklung völlig egal zu sein“, ärgert sich Strasser über das fehlende Bewusstsein für die Einkommenssituation der heimischen Familienbetriebe und Waldbewirtschafter. Für Köstinger sind die Aussagen der Papierindustrie verantwortungslos: „Der Ökostrom aus Biomasse leistet einen unverzichtbaren Beitrag zum Klimaschutz. Er sorgt auch dafür, dass die enormen Mengen an Schadholz verarbeitet werden können. Für unsere Forstwirte und Waldbesitzer ist das ein großes Thema, denn noch nie hat es so große Schadholzmengen gegeben wie in den letzten beiden Jahren.“

Gestern erst zeigte der Grüne Bericht auf, dass die Einkommen in der Land- und Forstwirtschaft 2018 um 10% gesunken sind. „Der wichtigste Rohstoff, das Holz, steht für Nachhaltigkeit und generationenübergreifendes Denken. Die Papierindustrie predigt Nachhaltigkeit, lebt dieses Prinzip in schwierigen Zeiten jedoch nicht. Katastrophenbedingte Preisschwankungen und niedrige Erzeugerpreise werden genutzt, um den eigenen Gewinn zu maximieren – ohne Rücksicht auf Lieferanten und heimische Forstbetriebe“, so Strasser.

„Um den Menschen im ländlichen Raum langfristig Perspektiven zu bieten, müssen wir jeden einzelnen Arbeitsplatz absichern. Stellen wir uns gegen den Fortbestand der bereits bestehenden Biomasseanlagen, gehen wichtige Arbeitsplätze im ländlichen Raum verloren“, betont Köstinger mit dem Hinweis: „Wer Ökostrom abdreht, dreht Atomstrom auf.“

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