Schwerpunkte sind Baumvielfalt, Pflege und Holzverwendung
Graz, 20. November 2020 (aiz.info). – Vor dem Hintergrund des Klimawandels und der Tatsache, dass die Erderwärmung des letzten Jahrhunderts die Baumgrenze um 300 Höhenmeter nach oben verschiebt, starten in der Steiermark das Lebensressort des Landes, die Landwirtschaftskammer (LK) sowie proHolz die Initiative „WALD:STARK“, die sich insbesondere an Waldbesitzer und -nutzer sowie all jene, die sich für einen klimafitten Forst interessieren, richtet. Ziele des Projektes sind die Erhöhung der Baumvielfalt, eine umsichtige Waldpflege sowie der verstärkte Einsatz von Holz als Werk- und Baustoff durch umfassende Wissensvermittlung.
Aktuell sind die heimischen Wälder durch einen hohen Anteil an Fichten geprägt, die aber in vielen Regionen des Landes durch die Auswirkungen des Klimawandels zunehmend unter Druck kommen. Andere Baumarten sind resistenter. „Die Ergebnisse der vorangegangenen dynamischen Waldtypisierung durch die Landesforstdirektion ermöglichen bei Neupflanzungen die Wahl der richtigen klimafitten Baumart für den jeweiligen Standort. Dazu wird im Zuge von ‚WALD:STARK‘ eine App entwickelt, die für jeden Standort die ideale Baumart empfiehlt“, erläutert Landesrat Johann Seitinger.
Zu diesen Standortfaktoren zählen neben der Seehöhe auch die Bodenbeschaffenheit sowie die prognostizierte Temperaturzunahme in den nächsten Jahrzehnten.
Fachgerechte Pflege für vitale Bestände
Einen weiteren Schwerpunkt des Projektes stellt die richtige Waldpflege dar. So steigert eine fachgerechte Durchforstung die Vitalität sowie Stabilität des Bestandes und erhöht die Biodiversität in der bodennahen Flora und Fauna. Das dafür notwendige Know-how liefern die kompetenten Berater der Landwirtschaftskammer Steiermark. Deren Präsident Franz Titschenbacher erklärt: „Unsere Wälder müssen zukunftsfit bleiben. Sie sind eine wichtige Einkommensquelle für die Besitzer und leisten Unverzichtbares für die Gesellschaft.“
Klimaplus CO2-Bindung
Auch im Bereich der Holzverarbeitung setzt „WALD:STARK“ Akzente, denn das geerntete Holz kann vielfältig genutzt werden. So wird es beispielsweise in der Möbelindustrie verarbeitet oder im Holzbau verwendet. Letzterer ist eine besonders nachhaltige Verwendungsmöglichkeit, denn im Vergleich zu anderen Baustoffen wird bei der Produktion von Holz CO2 gebunden. Mehr Holzbauten bedeuten daher auch weniger CO2 in der Luft. „Die Initiative ‚WALD:STARK‘ hat Leuchtturmcharakter, weil hier ganzheitlich für den klimafitten Forst, ein gutes Klima und damit für die Zukunft der Steiermark zusammengearbeitet wird.
Herausragend ist, dass in ‚WALD:STARK‘ die Besitzer und Nutzer sowie die Generationen von morgen eingebunden sind. Mit Bewusstseinsbildung und Wissensvermittlung wird der Forst – der grüne Schatz der Steiermark – stark für die Zukunft gemacht“, fasst proHolz Steiermark-Obmann Paul Lang zusammen.
