Waldfondsgesetz im Nationalrat beschlossen
Wien, 7. Juli 2020 (aiz.info). – „Die österreichischen Wälder vital und klimafit zu halten sowie vermehrte Holzverwendung durch die Stärkung vorhandener und Erforschung neuer Absatzkanäle voranzutreiben, dazu soll der heute im Nationalrat beschlossene Waldfonds einen erheblichen Beitrag leisten. Damit sichern wir langfristig die nachhaltige Waldbewirtschaftung und setzen wichtige Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz“, zeigt sich Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer NÖ, erfreut.
„Bereits seit einigen Jahren kämpfen unsere Waldbäuerinnen und Waldbauern klimawandelbedingt mit schmerzhaften Einkommenseinbußen. Zu Schäden durch Wind und Schneedruck kommen jene durch den Borkenkäfer. 62% oder 11,74 Mio. Erntefestmeter Schadholz in Österreich waren es im Jahr 2019. Erschwerend wirkt nun auch die Corona-Krise, sie hat die Forstwirtschaft mit besonderer Wucht getroffen. Nicht nur die Nachfrage nach dem Rohstoff Holz ist eingebrochen, sondern auch starke Exportmärkte, wie zum Beispiel Italien, sind nahezu zum Erliegen gekommen“, so Schmuckenschlager.
Das Maßnahmenpaket für den Forst- und Holzsektor ist mit 350 Mio. Euro dotiert und wird aus Bundesmitteln über den neuen Waldfonds abgewickelt. Das Paket umfasst zehn Punkte, die Hauptaugenmerke liegen auf folgenden Maßnahmen: Entschädigung von Borkenkäferschäden, Unterstützung beim Forstschutz und bei der Entwicklung klimafitter Wälder, Erhöhung der Biodiversität im Wald sowie Maßnahmen zur Waldbrandprävention. Außerdem soll die Verwendung von Holz als Baustoff im Rahmen einer Holzbauoffensive forciert werden, darüber hinaus wird die Forschung im Bereich der Erzeugung von Holzgas und Biotreibstoffen unterstützt.
„Die Forst- und Holzwirtschaft ist von zentraler Bedeutung für die Wertschöpfung und für Arbeitsplätze in den Regionen Österreichs. Etwa 172.000 Betriebe und Unternehmen sichern rund 300.000 Arbeitsplätze in den ländlichen Regionen. Der Wald ist nicht nur Quelle für nachwachsende Rohstoffe, er liefert erneuerbare Energie, dient als CO2-Speicher und bildet die Grundlage für alternative Treibstoffe. Er ist unverzichtbarer Bestandteil unserer Klima- und Energiestrategie sowie unserer Kulturlandschaft“, so Schmuckenschlager.