SCHMIEDTBAUER: EU-FORSTSTRATEGIE MUSS VERLÄSSLICHE RAHMENBEDINGUNGEN SCHAFFEN

Okt. 9, 2020 | Allgemein

Weniger Waldbewirtschaftung ist kein Konzept für die Zukunft

Brüssel, 8. Oktober 2020 (aiz.info). – Anlässlich der Plenarabstimmung des Europaparlaments zur geplanten EU-Forststrategie machte Simone Schmiedtbauer, Agrarsprecherin der ÖVP im Europaparlament, auf die Bedeutung einer aktiven und nachhaltigen Waldbewirtschaftung für den Klimaschutz, den Erhalt der Artenvielfalt und den Weg aus der Wirtschaftskrise aufmerksam. „Ein dynamischer und bewirtschafteter Wald ist eine bedeutende CO2-Senke, unterstützt den Ausstieg aus fossilen Energieträgern und liefert den Baustoff der Zukunft. Dafür brauchen wir Forstwirte zuverlässige Rahmenbedingungen, die eine starke EU-Forststrategie sicherstellen muss“, betonte Schmiedtbauer.

Die Wälder müssten so bewirtschaftet werden, dass sie so viel CO2 wie möglich aus der Atmosphäre aufnehmen. Es sei leider ein völlig falscher Ansatz und ein Irrglaube, dass die Aufnahme von CO2 mit einer Außer-Nutzung-Stellung und anderen Restriktionen gesteigert werden könne, wie es Abgeordnete im EU-Umweltausschuss beworben hätten. „Weniger Waldbewirtschaftung in Europa ist ein Konzept, mit dem wir die künftigen Generationen an die Wand fahren. Das müssen wir verhindern. Europa hat genug Holz, es wächst täglich nach und soll sinnvoll genutzt werden. Wir reden von einer Holzbauoffensive, von Biomasse, Holzgas und -diesel als Alternativen zu fossilen Brennstoffen – alles Möglichkeiten, die uns der Wald jetzt schon bietet und auf die wir verstärkt setzen müssen“, verdeutlichte Schmiedtbauer.

Eine für die Regionen maßgeschneiderte Waldbewirtschaftung sei der richtige Weg. Daher müsse auch unter der neuen Forststrategie der bewährte Handlungs- und Gestaltungsspielraum für die Mitgliedstaaten im Sinne des Subsidiaritätsprinzips erhalten bleiben. „Auch hier irren manche Kollegen im Umweltausschuss, wenn sie glauben, dass dieselben Regeln für alle Wälder in Europa sinnvoll sein können. Kommen wir weg von populistischen Aussagen, die uns nicht weiterbringen, sondern Stillstand bedeuten“, übte Schmiedtbauer Kritik. Dass die Position des Agrarausschusses im EU-Parlament zur Forststrategie trotz der gegenläufigen Interventionen des Umweltausschusses mit einer satten Mehrheit von 462 der insgesamt 697 Stimmen angenommen wurde, stimme sie hoffnungsvoll für die Zukunft der Forstwirtschaft. Die Vorlage für die EU-Forststrategie durch die Kommission wird für Anfang 2021 erwartet.

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