OÖ WERTHOLZVERSTEIGERUNG: TRENDBAUMART EICHE ERZIELT GUTE PREISE

Feb 1, 2021 | Wertholzsubmission

900 Stämme wurden verkauft – Höchstes Gebot für Walnussbaum

Linz, 29. Jänner 2021 (aiz.info). – Das Interesse der Waldbauern am Verkauf von Laubholz bei der 18. Wertholzsubmission in St. Florian in Oberösterreich war auch heuer wieder groß: Rund 900 der schönsten und teuersten Baumstämme des Bundeslandes wurden in den vergangenen Wochen bei der vom Waldverband und der Landwirtschaftskammer (LK) OÖ durchgeführten Online-Veranstaltung präsentiert und verkauft. Das sind um zirka 100 Stämme mehr als in den vergangenen Jahren. Eine Walnuss erzielte das höchste Gebot und brachte ihrem Verkäufer Heribert Singer aus Grünburg (Bezirk Kirchdorf) über 2.000 Euro ein. Singer wurde heute dafür mit dem Titel „Holzmoar“ und der „Goldenen Axt“ von Michaela Langer-Weninger, LK Oberösterreich-Präsidentin, und Franz Kepplinger, Obmann des OÖ Waldverbandes, ausgezeichnet. Gute Preise gab es nicht nur für die Trendbaumart Eiche, sondern auch für andere Baumarten von Apfel bis Zwetschke.

Mit einem Höchstgebot von 1.805 Euro pro Festmeter (fm) war der Walnuss-Stamm aus Grünburg heuer der teuerste Stamm Oberösterreichs. Aufgrund der Kubatur erlöste der Siegerstamm insgesamt über 2.000 Euro. In entsprechender Holzqualität kommt die heimische Nuss ziemlich selten vor, weshalb Stämme mit hervorragenden Eigenschaften attraktive Preise erzielen. Holz in der für die weitere Verarbeitung erforderlichen Güte ist bei dieser frostempfindlichen Baumart rar. „Intensive Arbeit mit Laubholz macht aus ökologischer und waldbaulicher Sicht Sinn und führt auch zu wirtschaftlich guten Ergebnissen“, ist Langer-Weninger überzeugt.

Eichenpreis auf attraktivem Niveau

Die Vermarktungsmenge der Submission wurde gegenüber dem Vorjahr mit 1.133 fm leicht gesteigert (2020: 1.107 fm). Zu 70% wurden Eichenstämme zum Kauf angeboten. Umso erfreulicher ist es, dass der Eichenpreis mit einem Durchschnitt von 450 Euro pro fm auf hohem Niveau gehalten wurde. Neben der Eiche gab es auch andere Baumspezialitäten. 285 Waldbesitzer lieferten 22 verschiedene Baumarten, von A wie Apfel bis Z wie Zwetschke zur Submission. Der Durchschnittspreis pro Festmeter über alle Baumarten gerechnet lag heuer bei 412 Euro, das ist im guten Mittel der vergangenen Jahre. Die Käufer kamen heuer überwiegend aus Österreich und Deutschland, aber auch aus Tschechien und sogar aus Frankreich.

So mancher Wertholzstamm wurde mit mehr als 1.000 Euro pro fm beboten. Für einen Waldbesitzer mit einer Eiche mit einem Volumen von 9,3 fm gab es ein besonders erfreuliches Ergebnis. Das Gebot für diesen Stamm lag bei 1.030 Euro je fm. Aufgrund des großen Volumens erzielte der Baum mit 9.600 Euro den höchsten Gesamtpreis für einen Stamm.

Laubholz für klimafitte Wälder

Trockenheit, Borkenkäferbefall, Sturm und Schneedruck haben dem Wald zugesetzt. Aufgrund des Klimawandels bedarf es im Waldbau der Auswahl geeigneter Baumarten, welche mit den geänderten Umweltbedingungen zurechtkommen. „Eine Schlüsselrolle spielt dabei – neben weniger empfindlicher Nadelholzarten – die Aufforstung mit Laubbäumen. Eichen trotzen dem Klimastress.   Mit ihrem starken Wurzelwachstum können Eichen selbst unter widrigen Wuchsbedingungen gute Holzzuwächse leisten“, erläutert Kepplinger.

Aufgrund der aktuellen COVID-19-Situation fand der diesjährige Aktionstag zur Wertholzsubmission in St. Florian nicht in der gewohnten Form, sondern online in Form eines sogenannten „Farminars“ statt.

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