OÖ: 14. Wertholzsubmission brachte besonders hohe Erlöse für Eiche

Jan 30, 2017 | Wertholzsubmission

Laubholz aus Oberösterreich ist international gefragt

Linz, 27. Jänner 2017 – Rund tausend der schönsten und teuersten Baumstämme Oberösterreichs wurden bei der 14. Wertholzsubmission in St. Florian bei Linz präsentiert und verkauft. Bei dieser Versteigerung wurde ein Durchschnittspreis über alle Baumarten von 400 Euro/fm erzielt, im Schnitt wurde jeder Stamm fünfmal beboten. Bis 25. Jänner konnten schriftliche Angebote für die in den letzten Wochen am Submissionsplatz präsentierten Stämme abgegeben werden. Am 26. Jänner wurden die Angebote geöffnet und das jeweils höchste Los erhielt den Zuschlag. Den Abschluss der diesjährigen Wertholzsubmission stellt der Aktionstag am 3. Februar dar, bei dem sich Waldbauern und Forst-Interessierte aus ganz Oberösterreich zum Informationsaustausch treffen. Dem Besitzer des Stammes mit dem höchsten Gebot wird dann auch die „Goldene Axt“ überreicht und er wird mit dem Titel „Holzmoar“ ausgezeichnet. Johannes Hanger von der Hanger Holz GmbH wird darüber informieren, wie Modeströmungen im Bereich Wohnen und Interieur zustande kommen und sich unmittelbar auf die Nachfrage nach bestimmten Baumarten auswirken.

Trendbaumart Eiche: Durchschnittserlöse steigen weiter

340 Waldbesitzer lieferten für die diesjährige verdeckte Versteigerung 22 verschiedene Baumarten, von A wie Apfel bis Z wie Zwetschke. Besonders gute Nachfrage herrschte wiederum nach der Trendbaumart Eiche. Der Durchschnittserlös pro Festmeter Eiche beträgt 435 Euro, so mancher Stamm wurde aber mit mehr als 1.000 Euro/fm beboten. Drei Viertel der angelieferten Holzmenge bestanden aus Eiche, was beweist, dass die bäuerlichen Waldbesitzer gut auf die aktuelle Holzmarktlage reagiert haben.

Das heimische Holz ist zudem international nachgefragt. Die 33 Bieter kamen überwiegend aus Österreich und Deutschland, aber auch aus Kroatien und Frankreich waren sie angereist. Hohe Preise erzielten ferner Schwarz- und Walnuss. Der Durchschnittspreis der letzten fünf Jahre lag für Schwarznuss bei 820 Euro/fm, für Walnussstämme bei rund 650 Euro/fm. Erfreulich ist, dass der Durchschnittspreis für Ulme mit 338 Euro/fm um 40% gesteigert werden konnte.

Schönstes Holz Oberösterreichs

„Diese hohen Preise können nur erzielt werden, wenn eine entsprechende Vorauslese hinsichtlich der Qualität erfolgt“, ist Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Reisecker vom Gesamtergebnis beeindruckt. Diese spezielle Art der Holzvermarktung hat sich bewährt. „Die Information und Beratung im Vorfeld der Submission sowie die Durchführung der Versteigerung durch die LK und den Bäuerlichen Waldbesitzerverband OÖ bringen den Waldbauern im Vergleich zum klassischen Holzverkauf einen wesentlich höheren Erlös“, so Reisecker.

Vermarktungsmenge ist gestiegen

„Am Markt gesuchtes Laubholz wird von den regionalen Waldhelfern gemeinsam mit den Forstberatern der Landwirtschaftskammer OÖ für die Submission ausgewählt“, erklärt Waldbesitzerverbandsobmann Franz Kepplinger. Die gute Zusammenarbeit ermöglicht es, dieses Wertholz mit einer durchschnittlichen Menge von lediglich 3,9 fm pro Lieferant koordiniert zum Submissionsplatz anzuliefern. Die Vermarktungsmenge konnte gegenüber dem Vorjahr mit 1.320 fm sogar leicht gesteigert werden.

„Die Wertholzversteigerung beweist den Waldbesitzern, dass gezielte Laubholzbewirtschaftung Sinn macht“, zeigt sich Reisecker erfreut über die heurigen Submissionsergebnisse. „Bei den vergangenen 14 Versteigerungen konnten über 5,1 Mio. Euro Umsatz erzielt warden“, blickt Kepplinger auf die Erfolgsgeschichte zurück. Die Wertholzsubmission zeigt, dass sich Laubholz nicht nur als Brennholz verwenden lässt. Durch waldbauliche Maßnahmen lässt sich das Laubholz zielgerichtet vermarkten. In den letzten Jahren haben das Know-how und das Bewusstsein zur gezielten Laubwaldbewirtschaftung bei Oberösterreichs Waldbesitzern nicht zuletzt aufgrund der Wertholzsubmission zugenommen. „Das kommt den heimischen Waldbauern im Hinblick auf den Klimawandel entgegen. Ein höherer Laubholzanteil ist eine wichtige Maßnahme, die heimischen Wälder klimafit zu machen“, so Reisecker.

 

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