Ökostromproduktion aus Holz absichern

Sep 26, 2017 | Allgemein

Wien, 26. September 2017, Waldverband Österreich – Der Applaus und Jubel war groß. Eine Rekordzahl von 175 Staaten hat im April 2016 in New York das neue Klimaschutzabkommen unterzeichnet. Bis 2050 will man aus der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas aussteigen. So das hehre Ziel der Staatengemeinschaft um den Temperaturanstieg auf maximal 2 Grad zu begrenzen. Möglich ist dies jedoch nur, wenn auch in Zukunft Ökostrom aus Holz erzeugt wird.

Österreich verliert Beispielwirkung
Österreich war ein Vorreiter in Europa. Bereits 2002 wurde das Ökostromgesetz beschlossen. Der dadurch ausgelöste Investitionsschub brachte rund 130 Holzkraftwerke, die den Jahresbedarf von über einer halben Million Haushalten mit Ökostrom decken. Die Einspeisetarifverträge wurden damals für maximal 13 Jahre gewährt, mit der Option auf eine Verlängerung um weitere 7 Jahre. Bei den meisten Anlagen laufen die Tarifverträge nun 2018 und 2019 aus. Für die versprochene Vertragsverlängerung fehlen aber praxistaugliche Rahmenbedingungen.

„Wenn Politiker glauben, dass der derzeitige Ökostromanteil ohne Holzeinsatz zu halten oder gar auszubauen wäre, dann wurden sie Opfer von Einflüsterern, die nur ihre eigenen Aktienkurse im Auge haben. Um den Weiterbetrieb der voll funktionstüchtigen Holzkraftwerke sicherzustellen, braucht es rasch Nachfolgetarife für diesen Bereich. Alles andere führt zu einem zwangsweisen Abschalten von Holzkraftwerken und zum vermehrten Import von Strom aus hochsubventionierten klimaschädlichen Kohlekraftwerken und hochriskanten Atomkraftwerken. Das gilt es zu verhindern“, fordert Ök.-Rat Rudolf Rosenstatter, Obmann Waldverband Österreich, ein rasches Handeln der Politik nach der neuen Regierungsbildung.

Holzkraftwerke helfen beim Schutz der Wälder
Der Wald ist vom Klimawandel extrem betroffen. Die Borkenkäferkalamitäten, wie aktuell in Nieder- und Oberösterreich, zeigen dies sehr deutlich. Die Erzeugung von Energie in Holzkraftwerken ersetzt einerseits klimaschädliches CO2, andererseits wird vom Borkenkäfer befallenes Holz unschädlich gemacht. Somit ein doppelter Beitrag zum Schutz unserer Wälder.

Nein zur Kernenergie
„Die Österreicher und Österreicherinnen haben nein zum gebauten Atomkraftwerk Zwentendorf gesagt. Es ist ihnen daher auch wert, dass die 130 Holzkraftwerke weiterbetrieben werden, die mehr Strom erzeugen als dies Zwentendorf ermöglicht hätte. Dieses darf die Politik nicht einfach ignorieren“, appelliert Rosenstatter und meint abschließend, „Wenn die wettbewerbsverzerrenden Milliarden-Subventionen für Kohle- bzw. Atomstrom und Förderungen für fossile Energieträger eingestellt werden würden, bräuchten wir auch keine Förderungen für Ökostrom. Die sinnlosen Kohle- und Atomstromsubventionen gehören gestoppt, und nicht unsere wertvollen Holzkraftwerke in Österreich.“

 

Man kann nicht über Atomkraftwerke rund um Österreich schimpfen und gleichzeitig Ökostrom abdrehen – Wer Ökostrom abdreht, dreht Atomstrom auf!

Weitere aktuelle Beiträge

FORST WELTMEISTERSCHAFT IM SEPTEMBER IN WIEN

FORST WELTMEISTERSCHAFT IM SEPTEMBER IN WIEN

Fünf Disziplinen am Programm Wien, 22. August 2024 (aiz.info). - Nach über 25 Jahren findet die "World Logging Championship" (WLC) zum zweiten Mal in Österreich statt. Von Freitag, 20. September, bis Sonntag, 22. September, werden die Wettkämpfe auf der Wiener...

mehr lesen
Neues Merkblatt zum Asiatischen Eschenprachtkäfer

Neues Merkblatt zum Asiatischen Eschenprachtkäfer

Invasiven Schädling rechtzeitig erkennen Der Asiatische Eschenprachtkäfer gilt als meldepflichtiger EU-Quarantäneschädling; er bedroht unsere Eschenbestände, die bereits unter dem Eschentriebsterben leiden. Zuerst in Russland gesichtet, hat er sich bis in die Ukraine...

mehr lesen
Flächen für neue Herkunftsversuche von Fichte gesucht

Flächen für neue Herkunftsversuche von Fichte gesucht

Das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) sucht Flächen und Partner:innen für die Anlage neuer Herkunftsversuchsflächen. Dies geschieht im Rahmen des Projektes WaldFit zur "Assisted Migration" der Fichte (Picea abies). Das Forscherteam geht von der Hypothese aus,...

mehr lesen