ÖBf mit sehr gutem Ergebnis 2015 trotz hoher Schäden und herausforderndem Holzmarkt

Mai 25, 2016 | Holzmarktberichte

Betriebsleistung stabil bei 230,2 Mio. Euro – EGT bei 24,5 Mio. Euro

Wien/Purkersdorf, 24. Mai 2016 – Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) haben das Vorjahr trotz eines deutlich auf 66% gestiegenen Schadholzanteils in ihren Beständen mit einer stabilen Betriebsleistung von 230,2 Mio. Euro abgeschlossen. Auch das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) kam mit 24,5 Mio. Euro und der operative Gewinn (EBIT) mit 24,8 Mio. Euro auf hohem Niveau zu liegen, obwohl die Naturereignisse die Marktpreise nachteilig beeinflussten. Das nachhaltige Holzernteziel von 1,5 Mio. Erntefestmetern (Efm) konnte zum fünften Mal in Folge punktgenau eingehalten werden. Die Schäden aufgrund der Wetterextreme betrugen 7 Mio. Euro, mehr als 3 Mio. Euro flossen allein in die Bekämpfung des Borkenkäfers (+35% zu 2014: 2,3 Mio. Euro). 2015 zeichnete sich durch Rekordinvestitionen von fast 25 Mio. Euro in erneuerbare Energie, Fischerei, Immobilien und Infrastruktur aus. Weiter ausgebaut wurden die Fischkulturen im Salzkammergut. Auch die Geschäftsbereiche Immobilien und Dienstleistungen konnten ihren Wachstumskurs fortsetzen. Mit 29,9 Mio. Euro liefern die Bundesforste erneut einen wichtigen Beitrag zum Bundesbudget, in das seit Neugründung 1997 in Summe mehr als 452,2 Mio. Euro eingezahlt wurden. „Die Natur hat es uns nicht leicht gemacht. 2015 ist um 88% mehr Schadholz angefallen als im Jahr davor. Dennoch haben wir nicht mehr geerntet als nachwächst und unser nachhaltiges Holzernteziel zum wiederholten Male eingehalten“, unterstreicht Vorstand Rudolf Freidhager.

Schadholz führt zu leichtem Rückgang im Bereich Forst/Holz

Mit einer Betriebsleistung von 133,4 Mio. Euro – unter dem Ergebnis von 2014 mit 142,6 Mio. Euro, was im Wesentlichen auf den erhöhten Schadholzanteil, leicht gestiegene Holzerntekosten und einen gesunkenen Holzpreis zurückzuführen ist – wurden knapp 60% des Gesamtumsatzes aus dem Bereich Forst/Holz erzielt (Holzproduktion und -handel). Aufgrund zahlreicher kleinflächiger Schadholzaufarbeitungen in teils schwierigem Gelände stiegen die Erntekosten auf 26,70 Euro/fm (2014: 25,40 Euro/fm). Der Holzpreis zeigt sich wie schon in den Vorjahren volatil und sank von durchschnittlich 79,40 Euro/fm im Jahr 2014 auf 74,20 Euro/fm. Die Nachfrage nach Holz aller Sortimente blieb trotz schadholzbedingter Schwankungen zufriedenstellend. Zur Zwischenlagerung der Mehrmengen aufgrund von Witterungsereignissen wurden österreichweit sechs Nasslager eingerichtet. Werthölzer und Spezialsortimente wie Zirbe und Lärche wurden verstärkt über die Auktionsplattform http://www.holzauktionen.at/ angeboten.

Mehr als 11 Mio. Euro für Waldpflege und Käferbekämpfung

Bedingt durch die Wetterextreme blieben die Investitionen in den Waldschutz auch auf hohem Niveau. „Die Kosten für verstärkte Waldpflege, Aufforstung und Borkenkäferbekämpfung betrugen 11,3 Mio. Euro“, so Freidhager. Ferner wurden erneut 3,1 Mio. Jungbäume gesetzt – seit 1997 in Summe rund 53 Mio. Dabei wird Bedacht auf Artenvielfalt, Standortgerechte Baumarten und eine gute Durchmischung gelegt. Neben der Fichte als Hauptbaumart wird die Lärche immer wichtiger. Durch ihr spezielles Wurzelsystem hält sie Wetterextremen und Windwürfen besser stand als die Fichte. Mehr als ein Drittel aller gepflanzten Bäume waren 2015 daher Lärchen. „Wir wollen die Wachstumsbedingungen für Jungbäume verbessern und den natürlichen Nachwuchs erhöhen. Denn die jährlichen Aufforstungen samt Jungwaldpflege und Wildschutz kosten bis zu 8 Mio. Euro. Hier liegt Einsparungspotenzial“, meint Freidhager.

Nicht-forstliche Bereiche sichern langfristig Ertragskraft und Wachstum

Neben dem Kernbereich Forst/Holz tragen die nicht-forstlichen Bereiche Jagd/Fischerei, Immobilien, Dienstleistungen und Erneuerbare Energie wesentlich zum langfristigen Wachstum des Unternehmens bei. „2015 kamen mit knapp 98 Mio. Euro bereits rund 40% der Betriebsleistung aus diesem Sektor“, berichtete Finanz-Vorstand Georg Schöppl. „Die Dynamik dieser neuen Geschäftsfelder ist wichtig für den gesamten Unternehmenserfolg. Durch die nur sehr langfristig steigerbare, nachhaltige Holzerntemenge und den volatilen Holzpreis ist das Wachstum im Bereich Forst/Holz von Natur aus begrenzt.“ So hat sich die nicht-forstliche Betriebsleistung seit 1997 von rund 40 Mio. Euro auf knapp 98 Mio. Euro mehr als verdoppelt, während die forstliche Betriebsleistung im selben Zeitraum um 13% von 118 Mio. Euro auf 133 Mio. Euro gestiegen ist.

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