NÖ: NASSLAGER IN GUTENBRUNN SOLL HOLZENTWERTUNG VORBEUGEN

Jul 20, 2020 | Allgemein

Pernkopf: Forstwirte brauchen dringend Unterstützung im Kalamitätsfall

St. Pölten, 17. Juli 2020 (aiz.info). – Seit dem großen Windwurf „Kyrill“ im Jahr 2007 betreibt das Habsburg-Lothringen’sche Gut Persenbeug in Niederösterreich drei Nasslager entlang der Donau und hat den Mehrwert dieser Lagerplätze besonders in Zeiten des Holzüberangebotes schätzen gelernt. In Absprache mit den Abnehmern der ober- und niederösterreichischen Säge- und Zellstoffindustrie wurde laufend Holz eingelagert, um einerseits den Wert zu erhalten, aber auch, um Industrieholz brutuntauglich für den Borkenkäfer zu machen. Durch die Zwischenlagerung kann das Gut Persenbeug Rundholz im Kalamitätsfall vom Markt nehmen sowie bei Bedarf in den gewünschten Qualitäten und Dimensionen kontinuierlich bereitstellen. Durch die Bewässerung konnte, trotz des anhaltenden Kalamitätsdrucks, zur Gänze auf den Einsatz von Pestiziden zur Borkenkäferbekämpfung verzichtet werden.

Vor wenigen Tagen wurde, gemeinsam mit LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, ein weiteres Nasslager mit einer Kapazität von 45.000 Festmeter in Gutenbrunn (Bezirk Zwettl) eröffnet. Dieser Lagerplatz soll als weiterer strategischer Schritt vor Holzentwertungen im Kalamitätsfall, aber auch als Zwischenlager zur Optimierung der Logistik und des Holzflusses dienen. Der Lagerplatz wurde in 16 Sektoren unterteilt, wodurch das Rundholz nach Qualität und Durchmesser sortiert eingelagert werden kann. Nach einer einjährigen Projektphase und viermonatiger Bauzeit konnte nun der Testbetrieb aufgenommen werden.

„Die Forstwirtschaft erlebt derzeit, vor allem durch den Borkenkäfer, schwierige Zeiten. Deswegen forcieren und fördern wir vom Land Niederösterreich auch Nasslager wie dieses, um Holzentwertungen zu verhindern und damit zur Rettung unserer Wälder beizutragen“, betonte Pernkopf. Er wies in diesem Zusammenhang auch auf das 350-Millionen-Euro-Paket der Bundesregierung hin, das eine sehr wichtige Unterstützung für die heimische Forstwirtschaft bedeutet.

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