Gemeinsame Pressemitteilung Landesrat Danninger und Präsident Schmuckenschlager zum Thema:
Landesrat Danninger und LK-Präsident Schmuckenschlager verständigten sich auf weitere gemeinsame Vorgehensweise; Eigentumsrechte werden nicht angegriffen
Die Sportartikel-Händler jubeln aktuell über Rekord-Verkäufe bei E-Mountainbikes. Mittlerweile ist jeder zehnte Niederösterreicher auf einem Mountainbike unterwegs. Wie man mit dem steigenden Nutzungsdruck auf die Naturräume durch den E-Mountainbike-Boom umgehen soll, darüber gab es in den vergangenen Tagen eine intensive Diskussion. In einem Arbeitsgespräch verständigten sich Tourismus- und Sportlandesrat Jochen Danninger und der Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich Johannes Schmuckenschlager auf die weitere gemeinsame Vorgehensweise.
„Fest steht, der Mountainbike-Boom stellt die Naturräume in Niederösterreich und hier vor allem die Wälder vor große Herausforderungen. Fest steht auch, wer sich heute in Wien oder Niederösterreich ein Mountainbike oftmals um mehrere tausend Euro gekauft hat, wird es auch nutzen. In diesem Spannungsfeld braucht es aus unserer Sicht eine bessere Lenkung der Besucherströme im Wald“, betont Landesrat Danninger.
In Niederösterreich gibt es aktuell ein rund 5.000 Kilometer langes Mountainbike-Routennetz, das entspricht in etwa der Entfernung von St. Pölten bis zum Nordpol. Eine strukturierte Weiterentwicklung dieses Wegenetzes mit dem Ziel potenzielle Konflikte zwischen den Nutzern des Naturraums möglichst auszuschließen, ist der Fokus der gemeinsamen Bemühungen von Landesrat Danninger und Landwirtschaftskammerpräsident Schmuckenschlager. Schmuckenschlager konkretisiert: „Bei allem Verständnis für den Wunsch nach mehr legal zu befahrende Forststraßen für Mountainbiker. Für mich als Vertreter der Waldbesitzer steht außer Frage, dass es eine Weiterentwicklung des Wegenetzes auch künftig ausschließlich auf Basis von freiwilligen Einigungen mit den Grundbesitzern geben kann. Dazu braucht es klare Regelungen der Rechte, Pflichten und Haftungen sowie ein aufwandskonformes Entgelt für die Waldbäuerinnen und Waldbauern.“
Die großen Mountainbike-Zonen befinden sich im Wienerwald, im Mostviertel, im Waldviertel und den Wiener Alpen. Das Netz im Wienerwald (1.350km) und im Mostviertel (1.450km) ist ganz aktuell neu beschildert worden. Aus der Sicht von Danninger und Schmuckenschlager ist klar, ein dichteres Wegenetz für Mountainbiker kann es nur geben, wenn gleichzeitig strenge Regeln von den Gästen im Wald eingehalten werden, die Haftungsfrage gelöst ist und die Eigentümer ein entsprechendes Wege-Entgelt erhalten. Das heißt auch, dass die Biker den Wald zeitig am Morgen und in der Abenddämmerung meiden sollten, um den Wildtieren die nötigen Ruhephasen zu ermöglichen. Diese Regelungen für Biker sind in den gemeinsam erarbeiteten „Biker-Fair-Play-Regeln“ zusammengefasst, die von der Niederösterreich Werbung künftig verstärkt beworben werden.
„Wir können das Mountainbike-Netz in Niederösterreich nur im Miteinander mit den Waldbesitzern, Forstarbeitern, Waldbesuchern, Jägern und Bikern weiterentwickeln. So kann es gelingen, das Netz auszubauen und damit auch gleichzeitig ein touristisches Angebot zu schaffen, das auch zusätzliche Wertschöpfung in den Regionen schafft“, ist sich der Tourismus- und Sportlandesrat mit dem gesetzlichen Interessenvertreter der Waldbesitzer einig.
„Mein langfristiges Ziel ist es, die bestehenden Mountainbike-Areas in Niederösterreich über Achsen auf Forststraßen miteinander zu verbinden. Dazu laufen aktuell intensive Gespräche mit Waldbesitzern, um die Routen im Wienerwald mit den Strecken im Mostviertel zu verbinden und diese wollen wir weiter lösungsorientiert vorantreiben“, sagt Danninger „Wir setzen dabei auf ein permanentes Monitoring und eine Orientierung an den Best-practice-Beispielen aus den Modellregionen im Sinne aller Beteiligter“, ergänzt Schmuckenschlager. „Die Voraussetzungen dafür sind klar: Strenge Regeln, die den Arbeitsraum Wald, die Natur und die Wildtiere bestmöglich schützen. Nur wenn Biker in geordneten Bahnen ordentlich beschilderte Wälder nutzen und danach in ein Wirtshaus einkehren oder einem Beherbergungsbetrieb nächtigen, können sich neue Chancen für die Regionen, die Land- und Forstwirtschaft und den Tourismus ergeben“, betonen der Tourismus- und Sportlandesrat und der Landwirtschaftskammerpräsident.
Weitere Informationen:
DI Werner Löffler, Forstdirektor
Tel.: 05 0259 24001
E-Mail: werner.loeffler@lk-noe.at