NACHHALTIGE WALDBEWIRTSCHAFTUNG GARANTIERT KLIMAFREUNDLICHE ROHSTOFFVERSORGUNG

Feb 17, 2021 | Allgemein

Jöbstl: Waldfonds gibt wichtige Impulse für Holzindustrie und Naturschutz

Wien, 16. Februar 2021 (aiz.info). – „Dank nachhaltiger Waldbewirtschaftung kann Österreichs Holzindustrie Wertschöpfung und Klimaschutz erfolgreich verbinden. Gesunde Wälder sind die Grundlage für klimafreundliche Holzprodukte und wertvolle Arbeitsplätze“, stellte Herbert Jöbstl, Obmann des Fachverbandes der Holzindustrie, heute fest.

Klimaneutralität gelingt nur mit Holz

„Unser Rohstoff Holz ist als nachwachsender CO2-Speicher der ideale Klimaschützer, denn die Produkte der Holzindustrie speichern langfristig Treibhausgase. Zudem entwickelt unsere Branche Alternativen zu CO2-intensiven Produkten und Materialien. Damit die Holzindustrie Österreichs weiterhin erfolgreich bleibt, ist eine nachhaltige Waldbewirtschaftung unverzichtbar. Klimaneutralität gelingt nur mit Holz“, betonte Jöbstl. Die zuverlässige Versorgung mit dem Rohstoff Holz sei für die Holzindustrie Basis für regionale Wertschöpfung und Arbeitsplätze im ländlichen Raum. „Besonders wichtig ist uns die Zusammenarbeit mit den heimischen Forstbetrieben und Waldbesitzern, die ihre Wälder seit Generationen nachhaltig bewirtschaften. Die nachhaltige Waldbewirtschaftung garantiert sowohl eine Versorgung unserer Betriebe mit nachwachsenden Rohstoffen als auch die klimafreundliche Produktion unserer Branche“, so der Obmann.

Zukunftsfähige Rahmenbedingungen für nachhaltige Waldbewirtschaftung

„Die Folgen des Klimawandels belasten die nachhaltige Waldbewirtschaftung und sorgen für hohe Mengen an Schadholz. Die einheimischen Wälder benötigen daher Unterstützung und zukunftsfähige Rahmenbedingungen. Der von Bundesministerin Elisabeth Köstinger initiierte Waldfonds gibt die richtigen Impulse, um eine nachhaltige Waldbewirtschaftung und -pflege zu unterstützen. Wir begrüßen dieses Zukunftskonzept, das positiv auf die Wirtschaft und den Klimaschutz wirken wird“, erklärte Jöbstl. Der Waldfonds beinhalte gute Ansätze, um die infolge des Klimawandels zusätzlich anfallenden Holzmengen zu bewältigen.

„Um das Schadholz besser nutzen zu können, sind Anreizmodelle ein guter Weg. Mit Daten über das Ausmaß der Schäden in den Wäldern und flexiblen sowie wirtschaftlichen Transportkonzepten kann die Holzindustrie die Kapazitäten in den Werken besser planen“, erläuterte der Obmann.

Brauchen ausgewogene Biodiversitätsstrategie

Verbesserungsbedarf sieht die Holzindustrie bei der Biodiversitätsstrategie 2030 des Klimaministeriums. Deren zentrales Element, große Waldflächen in Österreich für die Holzernte zu sperren, sieht der Obmann als „Einbahnstraße für Klimaschutz und Wirtschaft, die in einer Sackgasse mündet“.

Jöbstl: „Wenn unsere Betriebe zukünftig weniger Holz aus heimischen Wäldern beziehen dürfen, dann sind sie zunehmend auf Holzimporte angewiesen. Mittelfristig verliert unsere Holzindustrie ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit, denn durch die Verknappung würden die Holzpreise steigen und zusätzliche Transportkosten anfallen. Der Holzeinschlag wird sich zudem in Drittstaaten mit niedrigeren Umwelt- und Arbeitsstandards verlagern.“

Unterlassen der Waldbewirtschaftung schadet auch Natur und Klima

„Das zunehmende Transportaufkommen durch die Holzimporte führt zu zusätzlichen Lkw auf unseren Straßen sowie höheren Abgas- und CO2-Emissionen. Auch vermehrt absterbende Bäume setzen weiteres CO2 frei, da unsere Wälder aufgrund der dann ausbleibenden Bewirtschaftung zu überaltern drohen. Bisher bindet die Holzindustrie das im Holz enthaltene CO2 langfristig in ihren Produkten. Schließlich bietet ein sich selbst überlassener Wald ideale Nährböden für Schädlinge wie den Borkenkäfer und damit unkalkulierbare Risiken für benachbarte Wirtschafts- und Schutzwälder. Damit wäre weder der Biodiversität noch dem Klimaschutz gedient“, warnte Jöbstl. Eine nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes bleibe der beste Klima- und Umweltschutz.

Der Fachverband der Holzindustrie Österreichs vertritt die Interessen von fast 1.300 Holz verarbeitenden Unternehmen in der Bau-, der Möbel-, der Platten-, der Säge- und der Skiindustrie sowie in Holz verarbeitenden Gewerben. Die Unternehmen der Holzindustrie erwirtschaften mit rund 28.000 Beschäftigten jährlich einen Wert von rund 8,3 Mrd. Euro, wovon fast 6 Mrd. Euro exportiert werden. Innerhalb der Wertschöpfungskette Holz sorgen sie gemeinsam mit den Betrieben der Forst- und Papierwirtschaft für mehr als 300.000 Arbeitsplätze, besonders in den ländlichen Regionen.

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