Brauchen bundesweites Wolfsmanagement – Strenger Schutzstatus ungerechtfertigt
„Die Tatsache vermehrter Wolfsangriffe auf Schafe, Ziegen und andere Nutztiere – wie jüngst im Pongau – erfordert dringendes Handeln und rasche Lösungen. Der Wolf bedroht nicht nur unsere Nutztiere, sondern den gesamten alpenländische Raum. Können Almen und Weiden nicht weiter bewirtschaftet werden, sind weitreichende negative Auswirkungen auf unsere gepflegte Kulturlandschaft und in Folge auf den gesamten Tourismus im Alpengebiet zu erwarten. Mit über 20.000 Wölfen in Europa ist der strenge Schutzstatus, so wie er derzeit noch besteht, nicht mehr gerechtfertigt“, fordert Josef Moosbrugger, Präsident der Landwirtschaftskammer (LK) Österreich, mehr Freiheiten und Spielräume bei der Abwehr der Raubtiere.
„Wir brauchen in Österreich ein bundesweit einheitliches und umfassendes Wolfsmanagement, das Fragen der Schadensbegutachtung, der Beratung, des Monitorings und der Schadenskompensation einheitlich regelt. Herdenschutz ist nur sehr eingeschränkt möglich und insbesondere im alpinen Raum kaum praktikabel. Immerhin sind zwei Drittel der Weidehalter Nebenerwerbslandwirte, weshalb für ein umfassendes Herdenmanagement oft die Kapazitäten fehlen. Auch der finanzielle Aufwand ist enorm. So hat beispielsweise Frankreich rund 27 Mio. Euro für Entschädigung und Prävention im Jahr 2017 aufgewendet. Es darf aber auch nicht die hohe Vermehrungsrate der Wölfe übersehen werden, bei denen sich die Population in drei Jahren nahezu verdoppelt und alle fünf Jahre fast vervierfacht. Wir werden daher an die Bundesregierung und die Länder herantreten, damit diese Frage rasch gelöst werden kann“, erklärt Moosbrugger.