LK TIROL BEGRÜSST „WIENER DEKLARATION“ ZUR EU-FORSTSTRATEGIE 2030

Okt 7, 2021 | Allgemein

Klimawandel erfordert spezifische Maßnahmen

Innsbruck, 6. Oktober 2021 (aiz.info). – Die Landwirtschaftskammer (LK) Tirol unterstützt die „Wiener Deklaration“ zur EU-Forststrategie 2030, welche zu Wochenbeginn in einer internationalen Forstkonferenz in Wien von den teilnehmenden Verbänden der Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer Europas festgeschrieben wurde. „Die aktuellen Vorschläge der EU-Kommission, die Planungshoheit für Wälder zu übernehmen und rechtlich verbindliche Vorgaben für die Mitgliedstaaten vorzusehen, werden auch aus Tiroler Sicht entschieden abgelehnt.

Das österreichische Forstgesetz und die Tiroler Waldordnung gehören zu den strengsten Waldgesetzen der Welt. Dank dieser Vorgaben gelingt in Tirol ein vorbildhaftes Miteinander im Wald zwischen Holznutzung, Naturschutz, Schutzwalderhaltung und Erholung“, erklärt LK Tirol-Präsident Josef Hechenberger und gibt zu bedenken: „Wir brauchen lokal angepasste Lösungen für die Probleme des Waldes. Was wenig hilft, ist ein pauschaler Plan für ganz Europa, der komplett am Ziel vorbeigeht und vielmehr unsere Schutzwälder durch Außer-Nutzung-Stellung gefährdet.“

Um die heimischen Wälder für den Klimawandel fit zu machen, müssten in den Tieflagen standortangepasste, klimastabile Mischwälder forciert sowie die Biodiversität, der Klimaschutz und die Wirtschaftlichkeit gleichermaßen berücksichtigt werden. „Die EU-Forststrategie will den Wald aber vor allem als Kohlenstoffsenke nützen. Dies soll durch umfangreiche Außer-Nutzung-Stellungen geschehen, zusätzlich soll unsere nachhaltige, über Jahrhunderte bewährte Form der Waldbewirtschaftung durch Bürokratieaufbau erschwert werden. Auch die thermische Verwertung von Holz soll massiv eingeschränkt werden. Das ist kurzsichtig und nicht akzeptabel“, zeigt sich auch der Tiroler Kammerrat Josef Fuchs, zuständig für Forstwirtschaft, kritisch.

Der Wald sei nicht das Problem, sondern Teil der Lösung, um den Klimawandel einzubremsen. Der regionale, nachhaltig geerntete Rohstoff Holz schütze das Klima dreifach. „Er kann erdölbasierte Produkte ersetzen, zusätzlich Kohlenstoff in Holzprodukten speichern und zu guter Letzt durch den Holzzuwachs im Forst auch noch CO2 binden. Unseren Wald unter die Käseglocke zu stellen, ist ein Irrweg. Vielmehr kann durch gezielte Nutzung ein Beitrag gegen den Klimawandel geleistet werden“, so Hechenberger.

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