Quehenberger: Ohne Forstwege kann Rohstoff Holz nicht aus Wald transportiert werden
Salzburg/Wien, 14. Juli 2022 (aiz.info). – „Die Forst- und Holzwirtschaft nimmt in Österreich wirtschaftlich eine bedeutende Stellung ein. Rund 300.000 Personen beziehen ganz oder teilweise ihr Einkommen aus der Waldwirtschaft beziehungsweise der nachgelagerten Wertschöpfungskette. Ungefähr 100 Festmeter jährliche Holzernte sichern in Österreich einen Arbeitsplatz“, so Rupert Quehenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer (LK) Salzburg. „Die österreichische Forst- und Holzwirtschaft erwirtschaftet außerdem einen Handelsbilanzüberschuss von annähernd 5 Mrd. Euro und befindet sich damit Kopf an Kopf mit dem Tourismus weit vor anderen Bereichen. Und ohne Forstwege kann der wertvolle Rohstoff Holz nicht aus dem Wald transportiert werden,“ betont Quehenberger die Bedeutung von Forstwegen.
Die Versorgungssicherheit mit Holz rücke immer mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung – die Grundlage dafür bilde ein funktionierendes Forstwegenetz. Die Versorgung mit eigenen Rohstoffen und Energie sei von immenser gesamtgesellschaftlicher Bedeutung „und Holz kann hier einen wertvollen Anteil leisten“, sagt der Forstdirektor der Landwirtschaftskammer, Franz Lanschützer.
Das Forstwegenetz diene jedoch nicht nur dem Abtransport von geerntetem Holz. Es erleichtere entscheidend die vielfältig notwendigen sonstigen Waldarbeiten von der Aufforstung über die Jungwuchs- und Dickungspflege bis zur Durchforstung. Eine Katastrophenbekämpfung – sei es bei Windwurf, Borkenkäferkalamitäten, Schneebruch oder auch Waldbrand – sei ohne dieses Wegenetz undenkbar. Durch eine rasche Überwindung großer Entfernungen seien Forstwege auch eine große Erleichterung für die behördliche Forstaufsicht und für jagdliche Aktivitäten. Nicht zuletzt würden sie für vielfältige Freizeitaktivitäten genutzt.
Der Bau von Forstwegen ermögliche in Bezug auf Ökologie kleinflächige Waldnutzungsformen mit einzel- und gruppenweiser Holzentnahme und könne somit die Entwicklung struktur- und artenreicher Wirtschaftswälder sowie stabiler Schutzwälder unterstützen. Für eine sinnvolle und maßhaltige Erschließung des Waldes mit Forstwegen sei eine intensive Planung notwendig.Gesetzliche Vorgaben verlangen, dass in Boden und Bestand nicht mehr eingegriffen wird, als unbedingt notwendig ist.