Der zweite Wald: 100 Kubikmeter verbautes Holz dazu schafft 1 neuen Arbeitsplatz
„Wer den Wald bewirtschaftet und das Holz daraus vermehrt verwendet, egal ob für Bauten, Möbel oder anderes, der speichert langfristig CO2. Denn jeder verwendete Kubikmeter Holz entlastet unsere Atmosphäre um zwei Tonnen des Klimagases; eine Tonne davon steckt im Holz selbst, die zweite wird schlagend, weil das Holz die CO2-intensiven Baustoffe Beton, Stahl oder Kunststoff ersetzt. Dadurch reduzieren wir aktiv die negativen Folgen des Klimawandels. Doch ohne konsequenten Ausstieg aus den fossilen Rohstoffen wird es nicht gehen. EU-Stellen und NGOs streben vielmehr an, die Bewirtschaftung der Wälder zu verunmöglichen. Den Wald aber zur CO2-Deponie für das fossile CO2 der größten Verursacher Verkehr und Industrie zu machen, ist kein gangbarer Weg“, sind sich Franz Titschenbacher, Vorsitzender des Ausschusses für Forst- und Holzwirtschaft der LK Österreich sowie Präsident der LK Steiermark und Ök.-Rat Rudolf Rosenstatter, Obmann Waldverband Österreich, einig.
Den zweiten Wald bauen
Während des Wachstums entzieht ein Baum der Atmosphäre CO2 und speichert es als Kohlenstoff im Holz. Als sogenanntes Abfallprodukt entsteht dabei Sauerstoff. Das entzogene Treibhausgas bleibt so lange im Baum gespeichert, bis der Baum am Ende seines Lebens verrottet oder verbrannt wird und die aufgenommene Menge wieder in die Atmosphäre entweicht.
„Natürlich könnten mehr Bäume kurzfristig mehr speichern, jedoch hat jeder Wald eine begrenzte Speicherkapazität. Viel besser ist es daher, wenn ein Baum nicht im Wald verrotten muss, sondern in Holzprodukte verarbeitet wird. Denn dann bleibt das Treibhausgas in diesen Produkten gespeichert. Das ist Klimaschutz durch Speicherung“, erklärt Titschenbacher. Er ergänzt: „Wer mehr Holz im Bau verwendet und somit CO2-intensive Materialien ersetzt, der reduziert die Treibhausgasemission tatsächlich. Das ist Klimaschutz durch Substitution. Bauen wir daher einen zweiten Wald aus Holz“, so der Präsident.
100 Kubikmeter Holz dazu = 1 zusätzlicher Arbeitsplatz
„Nachhaltige Waldbewirtschaftung liefert nicht nur den wertvollen Rohstoff Holz, sondern bietet 142.000 Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern und ihren Familien ein Einkommen. Daneben kann die Bevölkerung die Schutz-, Wohlfahrts- und Erholungsfunktionen des Waldes unentgeltlich nutzen. Sollte über den Wald eine Käseglocke gestülpt und er nur noch zum Kohlenstoffspeicher degradiert werden, wie manche fordern, bedroht das die Existenz zahlreiche Familienbetriebe. Heute fungieren die Waldbewirtschaftung und die holzverarbeitende Industrie als Motor im ländlichen Raum. Gerade in waldreichen, entlegenen Gebieten schaffen und sichern sie dadurch grüne Jobs. Pro zusätzlichen 100 Kubikmeter verbautem Holz entsteht ein weiterer Arbeitsplatz entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Waldbewirtschaftung und Holzverwendung sind also gut für das Klima, für die Wirtschaft und damit für die Menschen“, so Obmann Rosenstatter abschließend.