Verantwortungsvolle Bewirtschaftung bewahrt heimische Kulturlandschaft
Wien, 20. Mai 2020 (aiz.info). – Der Internationale Tag der Artenvielfalt am 22. Mai 2020 hat zum Ziel, das Bewusstsein für die Biodiversität zu stärken. Österreich zählt laut Land&Forst Betriebe aufgrund seiner geografischen und naturräumlichen Gegebenheiten sowie einer verantwortungsvollen und nachhaltigen Bewirtschaftung der vielfältigen heimischen Kulturlandschaft zu den artenreichsten Ländern in Europa. Etwa die Hälfte der gesamten biologischen Artenvielfalt auf der Erde sei im Wald beheimatet. Forscher stellen dennoch seit Jahren einen ansteigenden Verlust der Artenvielfalt fest. Hauptursachen dafür sind der fortschreitende Klimawandel, die steigende Bodenversiegelung sowie der auf fossilen Rohstoffen basierende Lebensstil unserer Gesellschaft.
„Österreichs Landwirte betreiben verantwortungsvolle Landschaftspflege mit enormen Ansätzen zur Erhaltung und Steigerung der Biodiversität. Auch Österreichs Waldbesitzer, als Bewahrer einer gelebten Nachhaltigkeit, gehen schon seit vielen Generationen den integrativen Weg einer nachhaltigen und multifunktionalen Forstwirtschaft, um sowohl die vielfältigen Leistungen des Waldes für die Gesellschaft als auch den Erhalt der wertvollen Biodiversität langfristig zu sichern. Heimische Land- und Forstwirte tragen im Sinne von ‚Natur nützen – Natur schützen‘ hohe Verantwortung für die Landschaft und deren Vielfalt“, erklärt Felix Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich. Mit vielfältigen freiwilligen Leistungen und Maßnahmen für Umwelt und Natur, wie Totholzinsel, Amphibientümpel etc., schafften die Landbewirtschafter zusätzliche wertvolle Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.
Umso wesentlicher sei, dass in der heute von der EU-Kommission präsentierten europäischen Biodiversitätsstrategie vorgesehene Zielsetzungen und die zugrunde gelegte Systematik auf realistische Szenarien abgestellt werden und nicht auf Visionen. Für den forstlichen Bereich wurde bereits im Green Deal der EU eine eigene Neuauflage der EU-Waldstrategie vorgesehen. In diesem Rahmen müssen dann auch die waldrelevanten Biodiversitätsthemen ausgearbeitet werden.
Klimawandel bedroht Artenvielfalt
„Auch der Wald kämpft mit den Herausforderungen des Klimawandels, die entsprechenden Einfluss auf die Biodiversität im Wald haben und zu einer Änderung der Artenzusammensetzung führen. In der Forstwirtschaft haben wir daher bereits vor Jahren damit begonnen darauf zu reagieren, indem wir alles daransetzen, klimafitte und enkeltaugliche Wälder für künftige Generationen zu erschaffen. Es braucht ein verantwortungsvolles Management der Naturflächen, aber auch entsprechende rechtliche Flexibilität, um den Herausforderungen des Klimawandels oder auch den steigenden gesellschaftlichen Ansprüchen gerecht zu werden. Die heimischen Landbewirtschafter arbeiten in und mit der Natur, sie sind die wahren Manager und Bewahrer der heimischen Kulturlandschaft und der dazugehörigen Biodiversität“, so der Verbandspräsident.
Tausendsassa Wald
Ein nachhaltig bewirtschafteter Wald mit seinen vielfältigen Funktionen ist ein wahres Multitalent: „Er ist Hauptakteur im Kampf gegen den Klimawandel, denn er speichert CO2 in den Bäumen und auch in deren Produkten, gibt uns frische Luft und sauberes Wasser sowie erneuerbare Energie, schützt die Menschen vor Naturgefahren, liefert den nachwachsenden Rohstoff Holz, bietet Lebensraum für die Tier- und Pflanzenwelt und ist Erholungsraum für die Menschen. Heimische Waldbesitzer kümmern sich darum, dass Österreichs Wälder ihre vielfältigen Waldleistungen für Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft für die nächste Generation aufrechterhalten können“, so Montecuccoli.