LAND&FORST BETRIEBE STEIERMARK KRITISIEREN EU-BIODIVERSITÄTS- UND – FORSTSTRATEGIE

Aug 30, 2021 | Allgemein

Fataler Irrweg ohne die gewünschten Klimaeffekte

Graz, 27. August 2021 (aiz.info). – Die Land&Forst Betriebe Steiermark luden diese Woche zum bereits traditionellen „Grünen Abend“ unter prominenter Teilnahme von Politik- und Wirtschaftsvertretern ins Schloss Gabelhofen in Fohnsdorf ein. Aktuelle Themen rund um den steirischen Wald, aber auch die europäischen und nationalen Entwicklungen standen im Vordergrund des politischen Referats von Obmann Carl Prinz von Croy bei der Mitgliederversammlung der Land&Forst Betriebe Steiermark. Dieser wiederholte dabei auch seine Bitte an die Gesellschaft nach mehr Bewusstsein für einen sorgsamen Umgang mit dem Wald. Lobende Worte gab es für die Bemühungen der steirischen Landesregierung zum Thema Mountainbike: „Ich freu mich, dass es der Landesregierung gelungen ist, mit Markus Pekoll einen Mountainbike-Koordinator zu installieren, der sich um die Interessen aller bemüht – der Waldeigentümer, der diversen Freizeitnutzer und auch der Gemeinden. Durch diesen Dialog wird ein konstruktives und friedliches Miteinander ermöglicht.“

Großes Lob gab es auch für das Waldfondsgesetz, von dem auch die nach den schwierigen letzten Jahren betroffenen steirischen Wälder mit einbezogen und so die notwendigen Aufforstungen und Investitionen in die Zukunft möglich gemacht werden.

Kritik gab es hingegen für die aktuellen Entwicklungen aus Brüssel, vor allem für die EU-Biodiversitäts- und die EU-Forststrategie. „Die nun vorliegenden Strategien bezüglich Forst und Biodiversität, die auch eine breite Außernutzungsstellung vorsehen, kommen nicht nur einer Enteignung von Privateigentum gleich, sondern untergraben auch unsere langjährigen Bestrebungen, den Wald durch eine nachhaltige Bewirtschaftung klimafit für die nächsten Generationen zu machen. Zu glauben, dass durch derartige Vorhaben ein höherer Klimaeffekt entstehen würde als durch die Substitution von Erdöl in einer nachhaltigen Bioökonomie, ist ein fataler Irrweg. Österreich kann auf eine international anerkannte nachhaltige Forstbewirtschaftung verweisen, eine Verschiebung der Forstkompetenz nach Brüssel wird vor diesem Hintergrund strikt abgelehnt“, wies Croy auf die Fehlentwicklungen in diesen EU-Politiken hin.

Generalsekretär Bernhard Budil vom österreichischen Dachverband bekräftigte die vorgetragenen Ausführungen und ergänzte mit herber Kritik an der aktuellen Vorlage für eine nationale Biodiversitätsstrategie durch das Klimaministerium, die mit völlig unrealistischen Zielsetzungen eine nachhaltige Forstwirtschaft in Österreich gefährde. „Technisch und politisch unerreichbare Ziele in einer Strategie der Bundesregierung vorzusehen widerspricht einer seriösen Politikgestaltung, wie sie von einer demokratisch legitimierten Vertretung wohl erwartet werden darf“, analysierte Budil den derzeit in Diskussion befindlichen Strategieentwurf.

Zudem hob Agrar-Landesrat Johann Seitinger die professionelle und gute Gesprächsbasis mit den Land&Forst Betrieben Steiermark hervor und gab einen Überblick über die gemeinsamen Herausforderungen für eine zukunftsorientierte steirische Landbewirtschaftung. An Simone Schmiedtbauer, Abgeordnete zum Europäischen Parlament wurde eine „Gelbweste“ mit klarer Botschaft zur EU-Waldstrategie übergeben.

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