Das Wirtschaftswachstum im Euro-Raum verläuft nach wie vor stabil. Neben der Bauwirtschaft und Dienstleistungsproduzenten beurteilen auch die Erzeuger von Sachgütern die künftige Entwicklung positiv. Vor allem die Holz verarbeitende Industrie kann in allen Sparten auf eine außerordentlich positive Absatzentwicklung verweisen.
Die seit Monaten äußerst positive ökonomische Entwicklung bei den Sägewerken ist aufgrund des kalamitätsbedingten Überangebotes bei Fichten-Sägerundholz noch nicht in der Forstwirtschaft angekommen. Der Nadelsägerundholzmarkt ist in den Borkenkäferschadensgebieten extrem angespannt, obwohl sich Sägewerke bemühen auch aus dem Inland Mehrmengen zu übernehmen. Verstärkter Kalamitätsholzanfall im In- und Ausland und Revisionsstillstände über den Sommer haben die Wartezeiten zum Abtransport des bereitgestellten Holzes wieder auf mehrere Wochen ansteigen lassen. Der Preis für C-Kreuz-Qualität befindet sich in den Käfergebieten auf niedrigstem Niveau. Vor allem außerhalb der Kalamitätsgebiete ist eine Belebung der Nachfrage nach frisch geschlagenem Holz spürbar, die sich jedoch noch nicht im Preis widerspiegelt. Aufgrund des Überangebotes an Fichtensägerundholz ist die Vermarktung von Kiefer äußerst schwierig. Einzig die Nachfrage nach Lärche und stärkerem Douglasienholz ist ungebrochen rege und schwer zu bedienen.
Die Standorte der Zellstoff-, Papier- und Plattenindustrie sind sehr gut mit Nadelindustrierundholz bevorratet. Angebotene Mengen werden, sofern Transportkapazitäten vorhanden sind, rasch abgefrachtet und auf gedämpftem Niveau zu stabilen Preisen übernommen. Rotbuchenfaserholz wird bei gleichbleibenden Preisen normal nachgefragt. Eschenfaserholz, anfallend aufgrund des Eschentriebsterbens, kann bei verschiedenen Abnehmern abgesetzt werden.
Unverändert ist die Situation am Energieholzmarkt. Während im Süden gute Absatzmöglichkeiten bestehen, ist die Vermarktung zusätzlicher Mengen im Norden – vor allem in den Schadgebieten – nur zu reduzierten Preisen möglich. Mit Jahresende laufen auch die Verträge mit dem Heizkraftwerk Simmering aus. Aufgrund fehlender wirtschaftlicher Nachfolgetarife im Ökostromregime ist die Zukunft zahlreicher Werke ungewiss. Ein Wegfall von Großabnehmern würde nicht nur weiteren Druck auf die Energieholzsortimente ausüben, sondern auch die Möglichkeiten bei der Bekämpfung der Borkenkäferkalamität massiv einschränken.
Alle angegebenen Preise beziehen sich auf getätigte Geschäftsfälle des Zeitraumes August – Anfang September und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind für Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.
Holzmarktbericht September 2018