Preissteigerung bei allen Sortimenten
Stark gestiegene Preise für Energie und Vorprodukte – sofern diese überhaupt lieferbar sind – lassen diverse Industriebereiche trotz voller Auftragsbücher stagnieren. Der private Konsum wird vor allem durch den starken Anstieg der Lebenshaltungskosten eingeschränkt. Weitere negative Auswirkungen der Aggression gegenüber der Ukraine werden im Laufe der nächsten Monate spürbar werden.
Die Standorte der österreichischen Sägeindustrie sind durchschnittlich mit Nadelsägerundholz bevorratet. In Kombination mit einer nach wie vor sehr guten Auftragslage im Holzbau ist die Nachfrage sehr rege. Bereitgestellte Rundholzmengen werden zügig abtransportiert. Verzögerungen gibt es höchstens aufgrund von Tauwettersperren oder Verfügbarkeit von LKW-Fahrern. Die Preise haben nochmals deutlich zugelegt und liegen für das Leitsortiment Fichte A/C, 2b zwischen € 110,- und € 126,- je FMO. Auch Kiefer wird bei ebenfalls steigenden Preisen rege nachgefragt. Der Bedarf an Lärche ist ungebrochen hoch und kaum zu bedienen.
Resümierend kann am Ende der Laubholzsaison festgehalten werden, dass die Eiche nach wie vor sehr lebhaft nachgefragt wird und Rotbuche im Vergleich zum Vorjahr stärker nachgefragt wurde. Dem Trend der Vorjahre folgend, war bei Buntlaubholz die Vermarktung schwierig, hier konnten oft nur die besten Qualitäten abgesetzt werden.
Die Lager der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie sind für Nadelindustrierundholz voll aufnahmefähig. Die Nachfrage ist sehr rege, die Übernahme erfolgt problemlos und rasch. Die Preise haben weiter zugelegt, Schleifholz hat regional die € 100,- Marke je AMM erreicht. Aber auch bei Rotbuchenfaserholz konnten die Preise zulegen. Eschenfaserholz ist ebenfalls problemlos absetzbar.
Aufgrund der aktuell hohen Energiepreise ist die Stromproduktion aus Holz auch ohne Förderung wirtschaftlich darstellbar. Einzelne Werke werden bzw. wurden daher wieder in Betrieb genommen. Dementsprechend rege wird Energieholz nachgefragt, die Preise haben angezogen. Bei Qualitätsbrennholz werden aufgrund der Ukrainekrise Vorziehkäufe für kommende Heizsaisonen getätigt, wodurch ein sprunghafter Anstieg der Nachfrage zu verzeichnen ist. Zusätzliche Mengen werden nachgefragt werden.
Auch wenn die Witterung im April die Entwicklung des Borkenkäfers etwas gebremst hat, sollten die Bestände dennoch regelmäßig kontrolliert und die positive Situation am Holzmarkt genutzt werden, um frisch befallene Bäume rasch zu entfernen.
Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäftsfälle im Zeitraum März – Anfang April 2022 und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind für Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.