Natur und Gesundheit
Grünraum, im Speziellen der Wald, ist gut für unsere Gesundheit. Der Besuch von Natur-und Kulturlandschaften zur Verbesserung unseres Wohlbefindens hat aber längst nicht nur Auswirkungen auf unseren persönlichen Bereich. Auch volkswirtschaftliche Kosten können durch die gezielte Verschreibung von Natur minimiert, das Gesundheitssystem entlastet werden. Dies sind die Ergebnisse der dritten internationalen Konferenz „Landscape and Human Health: Forests, Parks and Green Care”, die vom 17. – 19. Mai 2017 in Wien stattfand.
Der Fokus der Konferenz lag auf dem Zusammenspiel zwischen Natur- und Kulturlandschaft und der menschlichen Gesundheit. 140 Expertinnen und Experten aus 27 Ländern teilten ihre wissenschaftlichen Forschungsergebnisse rund um die Auswirkungen von Aufenthalten in der Landschaft und landschaftsbasierten Green Care-Angeboten auf die menschliche Gesundheit und das Wohlbefinden mit ihren Fachkolleginnen und -kollegen. Sektionschef DI Gerhard Mannsberger vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betonte bei der Eröffnung, dass gerade Green Care große Chancen biete, die Bereiche Gesundheit, Tourismus und Soziales enger mit dem Wald und seiner Bewirtschaftung zu verknüpfen und dabei attraktive Angebote zu entwickeln, die an unterschiedliche Bedürfnisse angepasst werden können und zusätzliches Einkommen für die Betriebe schaffen.
Verschreiben Sie sich den Wald!
„Das spielt auch insbesondere in Zeiten sich ändernder gesellschaftlicher Rahmenbedingungen, wie etwa Stress und Burn-out eine große Rolle. Der Aufenthalt in Wäldern wirkt sich besonders positiv aus. Deshalb – verschreiben Sie sich den Wald“, sagte Dr. Peter Mayer, Leiter des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW). Die Konferenz wurde vom BFW im Rahmen des Projekts Green Care WALD gemeinsam mit dem Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs-und Naturschutzplanung der Universität für Bodenkultur Wien organisiert.
Die Konferenz spannte den Bogen von der Frage nach unserer heutigen Verbundenheit mit der Natur hinüber zu praktischen Möglichkeiten, die Gesundheit von speziellen Zielgruppen durch naturnahe Landschaften zu unterstützen. In Irland nahmen an Stress leidende Erwachsene an einer sechswöchigen Waldtherapie mit regelmäßigen Aufenthalten im Wald teil. Dies führte zu signifikanten Verbesserungen ihres Stresslevels.
Der Begriff „blue spaces“ zeigte neue Tendenzen auf, dass Gesundheit und Wohlbefinden nicht nur durch grüne Landschaften, sondern durch vielseitige natürliche Landschaften, wie Gewässer, Meeresküsten oder sogar Wasserfälle gefördert werden können. Der Fokus liegt auch auf künstlichen Wasserkörpern im Stadtbereich. Es gilt herauszufinden, wie man diese und auch natürlich am Wasser gelegene Stadtteile, Hafengebiete zur Gesundheitsprävention und Stresslinderung nutzen und gezielt in der Stadtentwicklung weiterentwickeln kann.
Soziale Inklusion
Exkursionen am Ende der Konferenz führten zu unterschiedlichen Stationen im Wienerwald. Die Exkursionsteilnehmerinnen und -teilnehmer bekamen praktische Einblicke in die Landschaft und Initiativen, die Mensch und Gesundheit in den Fokus rücken. Der Bio-Bauernhof „Passet-Jandrasists“ zum Beispiel bietet Menschen mit Behinderung in Kooperation mit dem Verein Wert:Volles:Schaffen eine Tagesstruktur, wodurch sinnvolle Beschäftigungen in der Landwirtschaft, mit Tieren und im Garten ermöglicht werden.
Webtipp
Green Care WALD: bfw.ac.at/greencarewald
Konferenz “Landscape and Health”: www.landscapeandhealth.at
Rückfragen an:
Franziska Hütter MSc.
Bundesforschungszentrum für Wald
Projektleitung Green Care WALD
Tel. 01/87838-1347
franziska.huetter@bfw.gv.at