Dachverband der Jäger warnt vor Afrikanischer Schweinepest

Nov 22, 2019 | Allgemein

Erstmals sind Fälle 130 km von der österreichischen Grenze entfernt aufgetreten

Wien, 21. November 2019 (aiz.info). – Der Dachverband „Jagd Österreich“ warnte heute Reisende vor der Afrikanischen Schweinepest (ASP) und vor den Schäden durch eine Einschleppung der Krankheit. „Erstmals sind infizierte Wildschweine knapp 130 km von der österreichisch-ungarischen Grenze tot aufgefunden worden. Auch von der deutsch-polnischen Grenze haben uns Meldung von Schweinepest-Fällen erreicht. Wir bitten die Öffentlichkeit, bei Reisen nach und aus osteuropäischen Ländern besonders aufmerksam zu sein“, zeigt sich der Präsident des Dachverbandes, Landesjägermeister Norbert Walter, besorgt.

Die Afrikanische Schweinepest ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, die bei Wild- und Hausschweinen häufig nach kurzer Krankheit zum Tod führt. Für den Menschen besteht keine Gefährdung. Der Erreger der ASP ist ein Virus, gegen das es keine Impfstoffe gibt. Eine direkte Übertragung findet nur innerhalb der Gattung der Schweine statt. Indirekt wird das Virus vor allem durch den Menschen verbreitet.

Risikofaktor Mensch

„Das ASP-Virus wird oft durch unachtsam entsorgte Essensreste, kontaminierte Kleidung, Zecken oder andere Tiere verbreitet. Es kann in Lebensmitteln auftreten und dort aktiv bleiben. Entsorgte Speisereste, beispielsweise an Raststationen, werden oft von Wildschweinen aufgespürt und aufgenommen. Das Virus kann auf diesem Wege, bei Reisen nach und aus betroffenen Ländern, kilometerweit verbreitet werden. Besonders in der nahenden Adventzeit werden gerne Rohwaren auf Märkten angeboten – hier gilt es, besonders im Grenzgebiet und in betroffenen Ländern erhöhte Vorsicht walten zu lassen“, warnt Walter.

Schäden für die Landwirtschaft

Da es keine Impfstoffe gegen die Afrikanische Schweinpest gibt, kann die Tierseuche bei einer Einschleppung in einen Schweinezuchtbetrieb bisher nur durch eine Notschlachtung des gesamten Bestandes eingedämmt werden. „Der Schaden für die österreichische Landwirtschaft im Falle eines Ausbruchs wäre enorm. Als 1997 die Europäische Schweinepest in den Niederlanden wütete, mussten 7 Mio. Hausschweine von Veterinärmedizinern in kürzester Zeit notgeschlachtet werden“, gibt Walter zu bedenken.

Nach Angaben des deutschen Bundesforschungsinstituts für Tiergesundheit (Friedrich-Loeffler-Institut, FLI) wurden im Jahr 2019 (Stand 19. November) in den Ländern Estland, Lettland, Litauen, Belgien, Bulgarien, Polen, Rumänien, Serbien, Slowakei, Ungarn und der Ukraine 1.793 ASP-Fälle bei Hausschweinen und 5.310 bei Wildschweinen gemeldet.

Die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) bietet unter https://www.ages.at/themen/krankheitserreger/afrikanische-schweinepest/ umfangreiches Informationsmaterial zum Thema ASP (aktuelle Seuchenlage in Europa, Vorbeugemaßnahmen, Diagnostik, Folder für Jäger, Forstarbeiter, Schweinehalter, Touristen usw.) zum Download an.

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