Borkenkäfer: BMNT hat Vorkehrungen für betroffene Waldbesitzer getroffen.

Mai 14, 2018 | Allgemein

Köstinger: Schwerpunkt liegt in der Aufforstung stabiler Mischwald-Bestände

Wien, 11. Mai 2018 (aiz.info). – Klimaextreme bereiten der österreichischen Forstwirtschaft Sorgen. Steigende Temperaturen, Stürme und geringere Niederschlagsmengen lassen die Gefahr durch Borkenkäfer rasant steigen. Die kürzlich vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) veröffentlichten Zahlen zum Holzeinschlag 2017 belegen, dass von den 17,65 Mio. Erntefestmetern (Efm) 6,48 Mio. fm oder 36,7% auf Schadfaktoren zurückzuführen sind. Der Schadholzanteil lag damit um 20,9% über dem Wert von 2016. Bereits jetzt werden die Weichen für die Zeit nach der Aufarbeitung der Schadhölzer gestellt. „Ein Schwerpunkt wird die Wiederbewaldung der geschädigten Waldbestände sein. Dabei geht es um die Aufforstung stabiler Mischbestände, um in Zukunft auch weiterhin stabile Wälder für unsere nächsten Generationen zu schaffen“, verweist Bundesministerin Elisabeth Köstinger auf die Wichtigkeit von klimafitten Wäldern.

Deutlich fällt der durch Stürme (2,3 Mio. ftp oder 35,6%) und der durch rindenbrütende Käfer, also Borkenkäfer, verursachte Anteil (3,3 Mio. ftp oder 51,6%) am gesamten Schadholz aus. Der Borkenkäfer ist ein Forstschädling, der in den letzten Jahren vermehrt Probleme in den heimischen Wäldern macht. Der fortschreitende Klimawandel hat eine positive Wirkung auf die Vermehrung des Insekts, was zu einem verstärkten Auftreten und dadurch zu größeren Kalamitäten führt. Normalerweise befällt der Borkenkäfer nur stark geschwächte, frisch gefällte oder geworfene Bäume. Er stellt daher für vitale Bäume in den meisten Jahren nur eine geringe Gefahr dar, soweit keine Massenvermehrung auftritt. Aufgrund der dauernden hohen Temperaturen und geringen Niederschlagsmengen sind Österreichs Waldbestände jedoch deutlich anfälliger.

Köstinger hat Vorkehrungen getroffen

Das BMNT ist sich der schwierigen Situation bewusst und plant, Waldbesitzer durch besondere Maßnahmen zu unterstützen. Im Rahmen der möglichen Borkenkäferkalamität wurden Vorkehrungen getroffen, die bei Bedarf sofort aktiviert werden können. So kann die administrative Umsetzung für die Lagerung von Schadholz auf beihilfefähigen Flächen ab Juni 2018 nach Vorliegen der betroffenen Schadgebiete sofort aktiviert werden. Für die Bekämpfung hinderliche Fördervoraussetzungen können bei Bedarf vom BMNT zeitlich befristet außer Kraft gesetzt werden. Weiters wird die Aufarbeitung „vor Ort“ inklusive der erforderlichen Manipulationskosten zu Zwischenlagern sowie Lagerung außerhalb des Waldes unterstützt.

Auch Waldbesitzer sind gefordert

Eine rechtzeitige Aufarbeitung und der rasche Abtransport von befallenem oder gefährdetem Material aus dem Wald sind die wichtigsten Maßnahmen zur Vorbeugung von neuerlichem Befall und der Bekämpfung des Käfers. Die zuständigen Forstbehörden sind sehr aktiv im Einsatz, um die anfallenden Schadholzmengen zu erfassen und die Waldbesitzer zu beraten. Weitere Maßnahmen sind das Anlegen von Lagerplätzen, die Bekämpfung und Manipulation sowie das Entrinden von Stämmen oder Legen von Fangbäumen.

Zudem ist eine koordinierte Vorgehensweise der Forst- und Holzbranche Voraussetzung für die erfolgreiche Aufarbeitung der entstandenen Schäden. Von allen Partnern des Forst- und Holzsektors ist Unterstützung vonnöten, um diese schwierige Situation gemeinsam und partnerschaftlich zu bewältigen.

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