Waldbewirtschaftung schafft Biodiversität

Artikel aus Ausgabe 3/2025

Entgegen der Annahme, dass nur unberührte Naturwälder artenreich sind, zeigt sich, dass mit der Bewirtschaftung vielfältige Strukturen und Lebensräume mit einer sehr hohen Biodiversität entstehen.

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Ausgabe: 3/2025
Thema: Naturschutz, Waldbewirtschaftung, Waldökologie, Waldpflege
Bundesland: Vorarlberg
Autor:in: DI Thomas Ölz

DI Martin Krondorfer, Leiter der forstlichen Ausbildungsstätte Pichl in der Steiermark referiert über das Thema anlässlich der Überreichung des Vorarlberger Waldpreises 2025 in Röthis.

Kleinholz flächendeckend
Mit einer groß angelegten wissenschaftlichen Projektstudie wurde ab 2019 bis 2025 im Lehrforst der Ausbildungsstätte Pichl verschiedenste Erhebung und Untersuchungen zu Pflanzen, Tieren, Pilzen am und im Boden, in der Krautschicht aber auch in den Baumkronen untersucht. Dabei wurden unterschiedlich bewirtschaftete Wälder mit viel und wenig Licht angeschaut. Gleich vorweg den immer wieder von Naturschutzgruppen hochgespielte Mythos der Artenarmut gibt es im Wald nicht. Die Vielfalt ist außerordentlich hoch. Gerade mit dem Wechsel der Strukturen, hier ein Altholz, dort eine Kahlfläche mit viel Licht ergeben sich eine hohe Anzahl von verschiedenen Habitaten. Die einen Arten brauchen wenig Licht, die anderen viel Licht. Die einen Arten sind im Mischwald oder Laubwald zu Hause, die anderen lieben Nadelholzwälder.

Einiges an Totholz wird auch bei der Bewirtschaftung im Wald belassen. Gerda das Kleinholz mit Ästen oder Wipfeln hat hier eine bisher unterschätzte Bedeutung. Dieses Kleinholz ist faktisch auf der gesamten Fläche vorhanden. Mit der Ausweisung von Habitat- und Totholzbäumen, die auch gefördert werden können, kann dieser Bereich auch unterstützt werden. Erhebungen an Forststraßenböschungen zeigten eine hohe Vielfalt auch an gefährdeten Arten. Künstliche Begrünungen sind in diesem Zusammenhang eher kontraproduktiv, weil damit natürliche Sukzessionen unterbrochen werden.

Biodiversität wird anders!
In Bezug auf den Klimawandel stellte Krondorfer fest, dass die Biodiversität nicht prinzipiell ärmer wird, sondern dass sie sich auf jeden Fall ändern wird. Das Festhalten an der derzeitigen Biodiversität kann mit der derzeitigen massiven Verschiebung der Lebensräume sicher nicht funktionieren. Mit der Schaffung einer horizontalen und vertikalen Strukturvielfalt auf der Fläche können aber auch neue ankommende Biodiversitäten unterstützt werden.

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