Die land- und forstwirtschaftliche Arbeitsmittelverordnung definiert im § 75 in unmissverständlicher Weise die PSA für die Arbeit im Wald:
- Waldarbeiterschutzhelm mit Gesichts- und Gehörschutz
- anliegende Oberbekleidung in Signalfarbe
- Schnittschutzhose
- Handschuhe und
- Forst- oder Waldarbeiterstiefel
Gebrauchsdauer, Pflege von Schutzhelmen
Eines der wichtigsten Bestandteile der PSA ist der Waldarbeiterschutzhelm, er schützt den Kopf und somit auch das Gehirn in erster Linie vor herabfallenden Gegenständen. Da dieser in der Regel aus Kunststoff gefertigt wird, ist seine Verwendungsdauer begrenzt. Um diese zu bestimmen, kann der Innenseite der Helmschale das Produktionsdatum und der Gebrauchsanleitung die maximale Gebrauchsdauer entnommen werden.
Um diese Dauer nicht unnötig zu verkürzen sind folgende Ge- und Verbote einzuhalten:
- Reinigung der Helmschale niemals maschinell (etwa mittels Hochdruckreiniger).
- Falls erforderlich, den Helm ausnahmslos in Handwäsche mit lauwarmem Seifenwasser reinigen.
- Bringen Sie den Schutzhelm nicht mit lösungsmittelhaltigen oder aggressiven Stoffen wie Säuren, Ölen, Kraftstoffen oder ähnlichem in Kontakt.
- Lagern Sie den Helm bei guter Durchlüftung möglichst dunkel (UV-Strahlung vermindert die Haltbarkeit)
- Ein Berühren mit spitzen oder scharfen Gegenständen ist zu vermeiden.
- Das Anbringen von Klebestreifen, Klebstoff oder selbstklebenden Etiketten sowie das Lackieren des Helmes ist verboten.
Austausch
Vor jedem Gebrauch ist der Schutzhelm auf Rissbildung und Farbveränderungen zu untersuchen und gegebenenfalls zu tauschen. Nach einer mechanischen Beanspruchung (etwa Sturz oder Schlag auf das Schutzmittel) oder nach Ablauf der Gebrauchsdauer ist der Helm auf jeden Fall zu ersetzen. Diese entnehmen Sie bitte, wie oben schon erwähnt, der dem Helm beiliegenden Gebrauchsanleitung.
Die Schnittschutzhose
Sie schützt vor Verletzungen mit der Motorsägenkette in erster Linie im Beinbereich. Als Schnittschutz dient eine Schicht aus mehreren feinen, reißfesten und lose miteinander verwebten langen Fasern, die in mehreren Lagen zwischen dem inneren und dem äußeren Hosenstoff eingearbeitet sind. Wird in die Schnittschutzeinlagen eingeschnitten, werden die Fasern durch die Hobelzähne der Sägekette ausgezogen. Diese verstopfen den Antrieb der Sägekette, was zum sofortigen Stillstand derselben führt.
Gebrauchsdauer und Wäsche
Wie beim Helm ist auch hier die Gebrauchsanleitung sorgfältig zu lesen. Aus dieser Anleitung sind Gebrauchsdauer und Pflege ableitbar. Da beim Gebrauch regelmäßig Schweiß und Öl in den Schnittschutz eindringen und dieser Schmutz die Fasern verkleben kann, ist die Hose regelmäßig zu waschen. Bei täglicher Benützung und durchschnittlicher Verschmutzung wird ein wöchentlicher Waschvorgang empfohlen. Maschinenwäsche ist grundsätzlich zulässig.
Untersuchungen der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg, Baden-Württemberg, aus dem Jahre 2014 auf dem dort stationierten Prüfstand haben gezeigt, dass durch oftmaliges Waschen erstens ein Schrumpfungsvorgang der Einlagen von statten geht, es aber zweitens zu einer Erhöhung des Auszugswiderstands der Schnittschutzfäden kommt. Diese Erhöhung hat auf dem Prüfstand zu einer Verbesserung der Schnittsicherheit des Schnittschutzes geführt. Somit steht das Forschungsergebnis im Widerspruch zum Erkenntnis einer Arbeit aus dem Jahre 2001 (Wichmann S, 2001), in der ebenfalls der Zusammenhang von Waschvorgängen zur Schnittsicherheit von Schnittschutzhosen und dem Fadenauszugswiderstand thematisiert wurde. Das unterschiedliche Ergebnis beider Publikationen dürfte sich aus der Tatsache ergeben, dass im Jahre 2001 vorwiegend Schnittschutzeinlagen aus Polyamid und im Jahre 2014 vorwiegend neuere Einlagen aus Polyester getestet wurden.
Austausch
Ist in die Schnittschutzeinlage eingeschnitten worden, so ist die Schnittschutzhose zu tauschen. Wurde nur der Hosenstoff, also das Deckgewebe, angeschnitten, so kann durch oberflächliches Vernähen die Hose repariert werden.
Trocknen von Schnittschutzhosen
Schnittschutzhosen dürfen laut Gebrauchsanleitung nicht maschinell getrocknet werden, da sich der Schleudergang negativ auf die Schnittsicherheit des Schnittschutzes auswirken kann. Nach dem Waschgang muss die Hose hängend getrocknet werden. Da sich ultraviolette Strahlung nachteilig auf die Schnittschutzeinlagen auswirkt, darf sie beim Trocknungsvorgang nicht auf links gedreht werden.
Schnittschutzschuhe
Auch für diesen Teil der persönlichen Schutzausrüstung gibt es Gebrauchsanleitungen für die richtige Pflege. Generell kann gesagt werden, dass Lederschuhe regelmäßig gereinigt werden sollen. Dabei ist darauf zu achten, dass dies nicht maschinell etwa mit Hilfe eines Hochdruckreinigers erfolgt. Um die Lebensdauer nicht einzuschränken und die Wasserdichtheit zu gewährleisten wird ein regelmäßiges Wachsen empfohlen. Schnittschutzschuhe aus Leder dürfen nur langsam getrocknet werden, ein entsprechender Abstand zu heißen Wärmequellen wie etwa Heizkörpern ist daher einzuhalten.
Schutzhandschuhe
Handschuhe schützen in erster Linie die Hände vor Verletzungen, Kälte und Schmutz aber auch vor den Vibrationen der Motorsäge oder des Freischneidegerätes. Daher sollten diese auf die Haupttätigkeit abgestimmt sein. Wird vor allem Holz manipuliert, so sollten feste Lederhandschuhe verwendet werden, die auch auf der Handrückseite einen Schutz vor Verletzungen aufweisen. Wird in erster Linie mit der Motorsäge gearbeitet, so werden schmiegsame Handschuhe empfohlen, die eine feinfühlige Arbeit zulassen. Handschuhe mit Schnittschutzeinlage sind grundsätzlich nicht erforderlich, da diese bei der Holzernte weder vom Gesetzgeber vorgeschrieben sind, noch ein weitgehend ermüdungsfreies Arbeiten zulassen.