Internationaler Forstfrauen Dachverband

Artikel aus Ausgabe 4/2022

Als historisch kann die Willensbekundung von Forstfrauenorganisationen aus der Ukraine, Polen, Island, Deutschland, Slowenien und Österreich bezeichnet werden: Das erklärte Ziel ist ein internationaler Dachverband.

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Ausgabe: 4/2022
Thema: Wald & Frau
Bundesland: Österreich
Autor:in: Maximilian Handlos

Am WALDCAMPUS Österreich in Traunkirchen, am wunderschönen Traunsee in Oberösterreich, Österreich, gelegen, fand am 27. und 28. Mai 2022 die 3. Internationale Forstfrauenkonferenz statt. Auf Initiative der Forstfrauen und des internationalen Interreg Danube Transnational-Projektes Fem4Forest beteiligten sich mehr als 70 Teilnehmer:innen aus 12 Ländern Europas im größten forstlichen Bildungskompetenzzentrum Europas an der Durchführung einer sehr interessanten Veranstaltung.

Forstfrauen Dachverband

Der krönende Höhepunkt der Konferenz fand am Abend des ersten Konferenztags im Hois´nwirt am Traunsee statt. Die Initiative zur Gründung eines Internationale Forstfrauen-Dachverbandes wurde von den Initiatorinnen Nike Krajnc aus Slowenien, Iza Pigan aus Polen, Ragnhildur Freysteinsdóttir aus Island, Maren Ammer aus Deutschland, Lesya Loyko aus der Ukraine und Österreichs Forstfrau der ersten Stunde Dagmar Karisch-Gierer präsentiert. Gemeinsam arbeiten die sechs Vertreterinnen daran, bis zum Ende des Jahres 2022 den internationalen Forstfrauen-Dachverband zu entwickeln und die Gründung durchzuführen.

Vernetzung im Fokus

Vernetzung auf allen Ebenen war sowohl Ziel als auch Inhalt der Konferenz. Basis für die Vernetzung war die gemeinsame und doch länderspezifisch unterschiedliche Rolle, die Frauen in der Forstwirtschaft spielen – und noch wichtiger: jene, die sie spielen könn(t)en! Wie können Frauen ihre Chancen in der Forstwirtschaft realisieren? Was bringt ihnen das und der gesamten Forstwirtschaft?

Das Stärken und Vertiefen des internationalen Netzwerkes bis zur Erarbeitung von konkreten Aktivitäten, um eine verstärkte Teilhabe von Frauen in der Forst- und Holzwirtschaft Europas zu erreichen, bildete den roten Faden der Konferenz. Projektmitarbeiter:innen aus Fem4Forest präsentierten Ergebnisse aus einer Umfrage, die im Rahmen dieses Projektes unter Waldbesitzerinnen, Mitarbeiterinnen in der Branche, Schülerinnen und Studentinnen durchgeführt wurde und klar zeigt, wie Frauen ihre Chancen in der Forstwirtschaft einschätzen, wo der Schuh drückt und was sie sich wünschen.

Ein berührender Punkt der Konferenz stellte der Beitrag von Lesya Loyko von FORZA aus der Ukraine dar. Sie beschrieb, wie Frauen auch unter den furchtbaren herrschenden Bedingungen für den mittelbar und unmittelbar von den Kriegshandlungen betroffenen Wald weiterarbeiten und versuchen, ihre Tätigkeit so gut wie möglich aufrechtzuerhalten und gleichzeitig ihre Landsleute zu unterstützen.

Konkret werden

Am zweiten Konferenztag erweiterten Impulsvorträge von Eveline Breitwieser-Wunderl, Porsche Holding GmbH in Salzburg und Victoria Rammer, FH Oberösterreich – Campus Hagenberg, das Blickfeld der Teilnehmer:innen. Beide brachten auf den Punkt was es auf unterschiedlichsten Ebenen braucht, um die Geschlechtergerechtigkeit voranzubringen. Mit diesen Impulsen wurden die Teilnehmerinnen unter dem Motto „Wachstum für die Zukunft“ in fünf Arbeitsgruppen (Bildung&Jugend, Internationale Kooperation, Forschung & Entwicklung, Sichtbarkeit, Waldbesitzerinnen) geschickt, mit dem Auftrag, drei konkrete Maßnahmen für den jeweiligen Bereich zu erarbeiten. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass Vernetzung, Kommunikation, Kooperation und Wissenstransfer die zentralen Themen dieser zukunftsweisenden Konferenz für Frauen in der Forst- und Holzwirtschaft waren.

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