Derartige Trockenperioden im Frühjahr in der Zeit, wo üblicherweise junge Forstpflanzen gesetzt werden, können sodann sehr stark den Anwuchserfolg der Pflanzen gefährden. Aus diesem Grund wurde von Waldbesitzern verstärkt versucht, die Pflanzung im Frühling früher zu beginnen oder sogar in den Herbst zu verlegen. Ein guter Anwuchserfolg von jungen Forstpflanzen ergibt sich aber nicht nur aus dem richtigen Zeitpunkt des Ausbringens, sondern auch andere Faktoren sind mitentscheidend.
Grundsätzlich kann bei der künstlichen Verjüngung des Waldes zwischen Frühjahrs- und die Herbstaufforstung unterschieden werden. In beiden Jahreszeiten gibt es Wurzelwachstum bei den Waldbäumen. Inwieweit und ob bei einer Herbstaufforstung die Forstpflanzen anwachsen, hängt allerdings neben der Baumart unter anderem davon ab, ob Ballenpflanzen oder wurzelnackte Forstpflanzen verwendet werden. Wurzelnackte Fichten und Tannen können im Oktober, in kühleren Lagen ab Ende September gepflanzt werden. Ein späteres Pflanzen vor dem Winter ist ebenfalls möglich. Anwurzeln werden die Bäume in diesem Fall erst im Frühjahr. Bei Laubhölzern und Lärchen muss die Fotosynthese abgeschlossen sein, bevor diese wurzelnackt gesetzt werden können. Damit dieser Prozess einsetzt, sind Nächte mit Frost erforderlich. Erst wenn die Nadeln oder Blätter verbraunt oder abgefallen sind, ist eine erfolgreiche Pflanzung möglich. Üblicherweise ist dies im November der Fall. Bei Ballenpflanzen muss man diese Umstände nicht beachten. Im Frühherbst gepflanzt, wurzeln sie bei entsprechender Bodentemperatur und –feuchte noch im selben Jahr an. Unabhängig ob wurzelnackt oder Ballen, der Vorteil der Herbstaufforstung im Vergleich zur Aufforstung im Frühjahr liegt darin, dass die Bäume im Frühjahr ohne Zeitverlust unter Ausnutzung der bzw. der noch vorhandenen Bodenfeuchtigkeit mit ihrem Spross- und Wurzelwachstum starten können. Daher wird diese Form der Aufforstung vor allem in trockeneren Gebieten wie zum Beispiel im Osten Österreichs empfohlen. Außerdem fällt der Pflanzschock geringer aus. Zu den Nachteilen zählen, dass im Vergleich zur Frühjahrspflanzung die Herbstpflanzen einen Winter länger vor Wildschäden zu schützen sind. Auf sehr feuchten und bindigen Böden können die Forstpflanzen zusätzlich auch ausfrieren. Die Forstpflanzen heben sich mit dem gefrorenen Boden. Nach Frostaufgang sind sie locker und müssen im Bedarfsfall wieder im Erdreich festgedrückt werden. In den niederschlagsreicheren Gebieten Österreichs kann nach wie vor die Aufforstung im Frühjahr empfohlen werden. Den Folgen des Klimawandels mit einem unter anderem merklich früheren Vegetationsbeginn wird Rechnung getragen, indem früher gepflanzt werden soll. Dies setzt allerdings voraus, dass die gewünschten Baumarten und Sortimente verfügbar sind.
Weitere Erfolgsfaktoren
Es sollen nur gesunde, frische, qualitativ einwandfreie Pflanzen gesetzt werden. Bei wurzelnackten Pflanzen ist es wichtig, dass die Feinwurzeln vor Austrocknung und direkter Sonneneinwirkung geschützt werden. Dafür sind entsprechende Säcke oder Decken zu verwenden. Idealerweise werden die Forstpflanzen nach Abholung sofort gesetzt. Sofern dies im Frühjahr auf Grund der Schneelage nicht möglich ist, sollten die jungen Bäume an einem schattigen Platz in feuchter Erde bis zum eigentlichen Setzen eingeschlagen werden. Das Aufbewahren in Frischhaltesäcken für Forstpflanzen ist für einen kurzen Zeitraum unter gewissen Umständen ebenfalls möglich. Kurz vor dem Versetzen wird noch ein Wurzelschnitt vorgenommen. Dabei werden nur überlange Wurzelfäden und verletzte Wurzeln mit einem glatten Schnitt auf die geeignete Länge eingekürzt. Mit einem scharfen Werkzeug werden unerwünschte Quet-schungen vermieden. Gesunde Pfahlwurzeln, wie bei Eiche oder Tanne, sollten allerdings nicht gekappt werden. Generell ist beim Setzen der Bäume zu achten, dass die Wurzeln möglichst in alle Richtungen ohne Deformationen in den Boden streichen. Dies ermöglicht am besten die Lochpflanzung.
Wer streut, der rutscht nicht aus
Nicht nur auf Grund des Klimawandels sondern ganz allgemein sollten Mischwälder begründet werden. Dies streut das Risiko. Denn wenn einzelne Baumarten im Laufe ihres Bestandesleben auf Grund von Krankheiten oder Klimaextremen ausfallen, können nur in Mischwäldern die verbleibenden Baumarten die Lücken füllen. Grundsätzlich sollte man sich an den Baumarten der natürlichen Waldgesellschaft orientieren. Diese sind aber je nach Standort mit wärme- und trockenheitstoleranten Baumarten zu ergänzen, unter der Voraussetzung, dass diese bei den jetzigen klimatischen Verhältnissen einigermaßen konkurrenzfähig sind. Wenn man zum Beispiel ein Hektar aufzuforsten hat, sollten je nach Höhenlage zwischen drei bis fünf Hauptbaumarten ausgewählt werden. Unter einer Hauptbaumart versteht man eine Baumart, die einen Mindestanteil von zehn Prozent an der Bestockung innehat. Weitere zusätzliche Nebenbaumarten sind maximal untergeordnet einzubringen, damit der Pflegeaufwand überschaubar bleibt.
Beachte die Mischungsform
Einzelmischungen, bei denen abwechselnd jeweils eine andere Baumart gesetzt wird, gilt es jedenfalls zu vermeiden. Denn in der Jugend wachsen die Baumarten unterschiedlich schnell. Dies hängt einerseits von der Baumart, andererseits auch vom Standort ab. Bei der Begründung von Mischbeständen ist darauf Rücksicht zu nehmen, indem Mischbaumarten trupp-, horst- oder gruppenweise eingebracht werden. Dadurch bleiben die Mischbaumarten auf einfache Art und Weise bis zum Ende im Bestand erhalten. Außerdem entstehen durch diese Mischungsform Teilflächen mit nur jeweils einer Baumart, sodass eine baumartenspezifisch angepasste Pflege möglich wird. Für die Mindestgröße des Horstes bzw. der Gruppe ist dabei der zukünftige Platzbedarf der Baumart entscheidend, die sie im Endbestand benötigt. Eine Tanne oder Fichte benötigt im Endbestand mindestens 25 m². Es spricht aber nichts dagegen, die Gruppen größer anzulegen. Eine Gruppe mit einer Flächengröße unter 3.000 m² entwickelt noch keinen Reinbestandscharakter.
Neben qualitativ hochwertigem Pflanzmaterial und einer günstigen Witterung ist eine fachgerechte Pflanzung für den Anwuchserfolg entscheidend.
Während der Vegetationsperiode wechseln sich das Trieb-und Wurzelwachstum ab.
Bevor Pflanzen bestellt werden, sollte geprüft werden, ob auf der Fläche eine entwicklungsfähige Naturverjüngung vorhanden ist. Diese gilt es jedenfalls in die Aufforstung einzubinden, indem sie markiert und gefördert wird.