Aktueller Holzmarktbericht der LKÖ Oktober 2022

Okt 17, 2022 | Holzmarktberichte

Industrie- und Energieholz weiterhin lebhaft nachgefragt

Konjunkturell bedingte Abnahme des Warenexportes, mit einhergehend sinkender Investitionsbereitschaft der Industrie, sowie gedämpfter privater Konsum aufgrund der Preissteigerungen führen dazu, dass sich Österreich derzeit in einer Abschwungphase befindet. Gesamt betrachtet wird das österreichische Wirtschaftswachstum im nächsten Jahr zwar stagnieren (+0,2 %), einzelne Bereiche, wie z.B. das verarbeitende Gewerbe, könnten in eine Rezession verfallen.

Anhaltend wirtschaftliche Unsicherheiten, laufend steigende Kosten in allen Bereichen, sowie fehlende Neuaufträge reduzieren weiterhin den Schnittholzabsatz. Dementsprechend gering ist die Nachfrage nach Nadelsägerundholz. Während in Oberösterreich der Bedarf das Angebot leicht übersteigt, wird im übrigen Bundesgebiet die Nachfrage durch anfallende Mengen aus der Schadholzaufarbeitung gedeckt. Sofern Transportkapazitäten vorhanden sind, verläuft der Abtransport zügig, allfällige Verzögerungen halten sich in Grenzen. Die Preise bleiben meist unverändert. Gerade bei Sortimenten geringerer Dimension gibt der gestiegene Industrierundholzpreis das untere Preisband vor. Die Preise für Kiefer sind stabil, Lärche hält ihr hohes Preisniveau. Im Gegensatz zu Deutschland, wo die Nachfrage nach Lärche zurückgegangen ist, ist diese in Österreich unverändert hoch.

Fehlende Sägenebenprodukte bzw. Umleitung namhafter Mengen in Richtung Pellet-Produktion führen dazu, dass der Industrierundholzmarkt weiterhin sehr dynamisch bleibt. Die Nachfrage ist ungebrochen hoch. Zufuhrbeschränkungen sind keine vorhanden. Dementsprechend rasch erfolgen der Abtransport und die Übernahme. Die Preise haben weiter zulegen können. Bei Rotbuchenfaserholz übersteigt der Bedarf das Angebot bei weitem, die Nachfrage bleibt bei gestiegenen Preisen sehr rege.

Auch am Energieholzmarkt bleibt die Nachfrage weiterhin sehr lebhaft. Mengen können zu gestiegenen Preisen ohne Probleme vermarktet werden. Aufgrund der sprunghaft gestiegenen Nachfrage und den Vorlaufzeiten bis zum fertigen Qualitätsprodukt, bleibt ofenfertiges Brennholz abseits von Stammkundenbeziehungen Mangelware.

Aufgrund der aktuellen Marktsituation wird empfohlen, neben der notwendigen Aufarbeitung von Schadholz, verstärkt Pflegemaßnahmen für einen klimafitten Wald durchzuführen. Die aktuelle Erlössituation begünstigt auch kostenintensivere Pflegeeingriffe in buchenreichen Gebirgswaldbeständen.

Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäftsfälle im Zeitraum September – Anfang Oktober 2022 und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind für Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.

Holzmarktbericht Oktober 2022
Preistabelle Oktober 2022
Preisentwicklung

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