Praktischer Arbeitseinsatz im Schwachholz
Der in der Praxis gezeigte Schubharvester wurde von David Hofstätter vorgestellt. Bei der Maschine handelt es sich um einen Schubprozessor der Firma Kranman, welcher durch seinen Schubentaster für präzises Arbeiten und mit seiner Knicklenkung für eine optimale Wendigkeit sorgt. Auf beiden Bogieachsen befindet sich ein Korbantrieb für schwierigeres Gelände. Es können Baumdurchmesser bis zu rund 25 Zentimeter bearbeitet werden. Mit einem Gesamtgewicht von 1.425 Kilogramm und einer Zugkraft der Winde von einer Tonne ist der Schubharvester besonders gut für Erst- und Zweitdurchforstungen in Fichtenbeständen geeignet. Der Schubharvester stellt eine alternative Möglichkeit dar, um bestandes- und bodenschonende Pflegeeingriffe durchführen zu können.
Durchforstete Wälder sind stabilere Wälder
Neben dem praktischen Einsatz des Schubharvesters wurden auch waldbauliche Themen diskutiert. Dazu wurde vor Ort auf eine optimale Zuwachslenkung und Zuwachsoptimierung in Abhängigkeit des Standortes und der durchgeführten Maßnahmen eingegangen. Ebenso wurde die Notwendigkeit einer ausreichend durchgeführten Stammzahlreduktion und Erstdurchforstung besprochen.
Durch zeitgerechte Pflegemaßnahmen werden die Vitalität und Stabilität der Bestände stark begünstigt und somit die Anfälligkeit gegenüber Schadereignissen wie Sturm, Schnee und Insektenbefall reduziert. Ein gutes Maß für die Stabilität eines Nadelholzbestandes ist der H/D-Wert (Höhe/Durchmesser-Wert). Es handelt sich dabei um das Verhältnis von Baumhöhe zu Durchmesser in 1,3 m Höhe (Brusthöhendurchmesser). Standfeste Bäume haben einen Wert kleiner oder gleich 80. Ein günstiges H/D-Verhältnis kann sich nur dann einstellen, wenn der Baum bereits in der Jugend eine entsprechend lange Krone ausbilden konnte. Der Kronenanteil sollte immer mindestens ein Drittel der gesamten Baumlänge entsprechen.
Die verbleibenden Bäume erhalten durch die Reduktion der Stammzahl mehr Platz im Kronen- sowie im Wurzelbereich und können somit höheren Zuwachs in kürzerer Zeit leisten. Dadurch verschiebt sich auch die Sortimentsverteilung verstärkt in Richtung Sägerundholzsortimente. Zeitgerecht durchgeführte Pflegemaßnahmen steigern somit nicht nur Vitalität und Stabilität der Bestände, sondern wirken sind in weiterer Folge auch positiv auf das wirtschaftliche Ergebnis aus.
Nach der Maschinenvorführung und waldbaulichen Diskussion, gab es einen gemütlichen Ausklang im Gasthaus Braith in Rottenbach. Die teilgenommenen Mitglieder:innen der WWG Rappottenstein bedanken sich bei Förster Ing. Benedikt Hrouza (WWG Holz-Handels GmbH), Christian Schwaiger (Obmann WWG-Rappottenstein), Forstwirtschaftsmeister Gerhard Böhm-Gundacker (Waldbetreuer WWG Rappottenstein) und bei Forstwart David Hofstätter (Waldbetreuer der WWG Arbesbach) für die tolle Organisation der Veranstaltung und Exkursion.