Seit 1960 hat die Waldfläche in Österreich um rund 330.000 Hektar zugenommen. Das entspricht nahezu der Fläche des Burgenlandes. Bei uns gibt es damit nachweislich kein Entwaldungsproblem. Die Kostensteigerungen in der nachhaltigen Waldbewirtschaftung lassen unsere Familieneinkommen immer stärker dahinschmelzen. Wir brauchen daher keine unnötigen bürokratischen Schikanen aus Brüssel, die eine Holzproduktion zusätzlich verteuern. Wir brauchen eine Politik, die Waldbesitzende motiviert, ihre Wälder an die Klimakrise anzupassen. Wir brauchen eine Stärkung und keine Schwächung unserer nachhaltigen Waldbewirtschaftung.
Petition eingebracht
Mit der im März 2024 international gestarteten Petition „Für eine selbstbestimmte Waldwirtschaft – gegen eine EU-Politik der Bevormundung“ hat der Waldverband Österreich ein sichtbares Zeichen des „EUDR-Widerstandes“ gesetzt. Die rund 42.000 Unterschriften haben dazu beigetragen, dass sich der Petitionsausschuss des EU-Parlamentes mit unserem Anliegen beschäftigt hat. Am 18. November 2024 konnte ich all unsere Anliegen persönlich in den Petitionsausschuss nach Brüssel tragen und zusätzlich zur Verschiebung auch inhaltliche Vereinfachungen fordern. Ich empfinde es als Diskriminierung, wenn wir die gleichen Nachweispflichten haben, wie in Südamerika, wo jährlich Millionen Hektar Wald vernichtet werden.
Die geladenen Kommissionsbeamten reagierten äußerst gereizt auf unsere Kritik und Argumente. Sie gingen scheinbar zum Trotz weder darauf, noch auf Fragen der anwesenden Parlamentsabgeordneten ein. Die Fraktion der Grünen forderte mich sogar auf, die Petition zurückzuziehen. Keinesfalls! Vielmehr haben wir es geschafft, dass das Petitionsverfahren unbefristet offengehalten wird. Damit kann auf Initiative einzelner Abgeordneter das Thema jederzeit neu diskutiert werden.
Verschiebung erster Schritt
Unser gemeinsames und Grenzen übergreifendes Handeln, angefangen bei der LK Österreich, den Landwirtschaftskammern, den Waldverbänden, Verbänden aus Bayern und auf europäischer Ebene hat dazu beigetragen, dass die EUDR um ein Jahr verschoben wird. Diese Verschiebung kann aber nur ein erster Schritt sein. Denn die Überarbeitung und Vereinfachung dieses unnötigen Bürokratiemonsters ist notwendig.
Lösungen für die Mitglieder
Wir werden weiterhin nichts unversucht lassen, um von diesem sinnlosen sich „Vorab-Freibeweisen“ weg zu kommen – auch wenn die Chancen dafür gering sind. Daher arbeiten wir parallel auch an der Umsetzung mit dem Ziel, die EUDR-Bürokratie für den Holzverkauf weitestgehend von den Höfen fern zu halten und durch die Waldverbände abzudecken.
In diesem Sinne wünsche ich ein erfolgreiches und gesundes neues Jahr.
Beste Grüße!
„Wir fordern ein klares Bekenntnis der EU und der Mitgliedsstaaten zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Es gibt keinen Holzbau ohne Holznutzung.“
Ök.-Rat Rudolf Rosenstatter
Obmann WV Österreich