Vorarlberger Waldverband: Naturnahe Waldbewirtschaftung schafft Biodiversität

Feb 7, 2017 | Allgemein

Absage an neue bürokratische Hürden beim Forsttag 2017

Eine traditionelle naturnahe Waldbewirtschaftung schafft eine hohe Biodiversität mit einer guten Naturschutzqualität in den forstlichen Lebensräumen, betonte heute der Vorarlberger Waldverband beim Forsttag in Hohenems, der unter dem Motto „Waldbewirtschaftung und Naturschutz im Spannungsfeld?“ stand und in Kooperation mit der Landwirtschaftskammer Vorarlberg ausgetragen wurde.

„Die große Naturnähe des Vorarlberger Forsts wurde bereits in wissenschaftlichen Studien bestätigt“, strich Thomas Ölz, Geschäftsführer des Waldverbands Vorarlberg, hervor. Die Waldbesitzer in dem Bundesland hätten damit klar bewiesen, dass sie verantwortungsbewusst mit dem Forst umgehen und dafür Lob verdienen. Enttäuscht zeigte sich Ölz darüber, dass sich Naturschutzorganisationen häufig gegen eine Bewirtschaftung der Wälder stellen und die Vorteile für die Biodiversität nicht sehen. „Gerade die kleinräumige Forstwirtschaft bringt auf vielen Flächen die nötige Struktur, von der zahlreiche Pflanzen- und Tierarten abhängig sind. Gleichzeitig werden viele Areale über Jahrzehnte nicht bewirtschaftet, was wiederum einer anderen Flora und Fauna zugutekommt“, so der Geschäftsführer.

Die positiven Auswirkungen der Waldbewirtschaftung zeige auch das durchgeführte Monitoring der EU-geschützten Vogelarten im Natura 2000-Gebiet „Klostertaler Bergwälder“ im Masonerwald. „Es gab nicht nur keine Verschlechterung, sondern sogar eine Verbesserung für die Zielarten der EU-Vogelschutzrichtlinie. Die vielmals pauschale Argumentation von Naturschutzseite, Holznutzungen würden zu einem Biodiversitätsverlust führen, kann damit fundiert entkräftet werden“, erklärte Ölz. Das Beispiel zeige sehr gut, dass mit der Berücksichtigung von wenigen Rahmenfaktoren Holznutzungen und Naturschutz im Einklang durchgeführt werden könnten.

Kein Mehr an Bürokratie

Gleichzeitig sprach sich Ölz gegen ein bürokratisches und kompliziertes Regulierungs- und Verwaltungssystem mit immer mehr Vorgaben aus. „Durch die Naturschutzbehörde bei normalen Holznutzungen Naturverträglichkeits-Abschätzungsverfahren durchführen zu lassen – auch wenn diese in Natura 2000-Gebieten stattfinden -, gehört zum Beispiel zu solchen unnötigen bürokratischen Vorgaben“, kritisierte der Geschäftsführer. Die Landwirtschaftskammer Vorarlberg habe sich hier klar positioniert und in einer Resolution zum Ausdruck gebracht, dass der Waldaufseher diese Aufgabe ohne Probleme mitbearbeiten kann.

Waldverband Vorarlberg

Der Waldverband Vorarlberg hat 2016 über 50.000 fm Rundholz vermarktet. Der Zusammenschluss vieler kleiner Waldbesitzer ist nach eigenen Angaben in dem Bundesland der größte Rundholz- und Energieholzanbieter.

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