EU-Parlament befürwortet neue Forststrategie

Apr 29, 2015 | Allgemein

Köstinger: Klares Bekenntnis zu mehr nachhaltiger Waldbewirtschaftung

Straßburg, 28. April 2015 – „Die neue EU-Forststrategie ist ein klares Bekenntnis zu mehr nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Die Forstwirtschaft ist ein enorm wichtiger Wirtschaftsfaktor und sichert mehr als 3,5 Mio. Arbeitsplätze in Europa. Eine kluge europäische Strategie in diesem Bereich erkennt daher die wichtige Rolle der Wälder an und stärkt diese Branche als nachhaltigen Wirtschaftsmotor“, erklärte Elisabeth Köstinger, Chefverhandlerin für diese Materie, nach der heutigen Abstimmung im EU-Parlament.

Für Köstinger steht vor allem eine verbesserte Koordinierung des Forstsektors auf europäischer Ebene im Vordergrund. „Geht es um Fragen der Energie-, Umwelt- und Klimapolitik, dann müssen wir auf die Forstwirtschaft hören. Dort sind Experten, die den grünen Schatz behüten. Schon heute werden 58% der in der Europäischen Union gewonnenen Holzbiomasse auch in der EU verarbeitet. Aus 42% der gesamten Holzernte wird in Biomasse- oder Fernwärmekraftwerken Energie oder Wärme produziert“, erläuterte die Berichterstatterin.

Gegen überflüssige Bürokratie

„Es muss aber auch klar sein, dass eine nachhaltige, ressourceneffiziente Bewirtschaftung der Forste nur dann machbar ist, wenn es zu keiner neuen Bürokratielawine kommt“, stellte Köstinger fest. Gemeinsame Grundsätze in der Forstpolitik sollten nicht zu einer Zentralisierung auf EU-Ebene führen. „Wir wollen dafür sorgen, dass Waldbesitzern keine überflüssige Bürokratie zugemutet wird. Nicht Überregulierung, sondern subsidiär verankerte, sinnvolle Bewirtschaftungskriterien sind mein vorrangiges Ziel. Unser österreichisches Forstgesetz garantiert bereits jetzt Kriterien wie Nachhaltigkeit, Regionalität und Innovation bei der Bewirtschaftung unseres grünen Schatzes“, ergänzte die EU-Abgeordnete.

Montecuccoli gratuliert Köstinger

Auch Felix Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe, sieht die österreichische Forstwirtschaft in diesem Bereich als Vorreiter. „Wir gratulieren Köstinger zu dem erfolgreichen Ergebnis und sehen in der europäischen Waldstrategie die Anerkennung der Forstwirtschaft als Basis für die Neuausrichtung der Bioökonomie in Europa“, so der Präsident in einer Stellungnahme.

„Der Forstsektor steht europaweit an dritter Stelle bei der Beschäftigung, direkt hinter der Metall- und der Lebensmittelindustrie. Allein in Österreich beziehen rund 300.000 Personen ein Einkommen aus diesem Sektor. Holz ist eine wichtige Ressource mit großer wirtschaftlicher und sozialer Bedeutung. Durch die sorgfältige Pflege und nachhaltige Bewirtschaftung durch über 16 Mio. europäische Waldbesitzer ist gewährleistet, dass die Wälder ihre ökologischen, ökonomischen und sozialen Funktionen dauerhaft erfüllen können“, unterstreicht Montecuccoli.

Die Europäische Kommission hatte, wie berichtet, am 20. September 2013 „Eine neue EU-Forststrategie: für Wälder und den forstbasierten Sektor“ in Form einer Mitteilung an das EU-Parlament, den Europäischen Rat, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen vorgelegt. Der Rat hat in seinen Schlussfolgerungen die neue Forststrategie grundsätzlich begrüßt und zu einigen Punkten klärende Aussagen getätigt. Die Stellungnahme des Parlaments wurde im Agrarausschuss erarbeitet und nunmehr dem Plenum vorgestellt.

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