Biomasse-KWK-Anlagen für Strom- und Raumwärme-Erzeugung unverzichtbar

Feb 1, 2017 | Allgemein

Entschärfen Versorgungsengpässe angebots- und verbrauchsseitig

Wien, 31. Jänner 2017 – Im Winter ist Österreich massiv von Stromimporten abhängig, da Photovoltaik und Wasserkraft in dieser Jahreszeit naturgemäß nur sehr begrenzt Energie produzieren können. Verschärft wird die Problematik durch den hohen Strombedarf von Luft-Wärmepumpen, Elektrodirekt- oder Infrarotheizungen. Noch kritischer wird die Situation, wenn eine Windflaute hinzukommt, wie es im Jänner 2017 – dem kältesten seit 30 Jahren – geschehen ist: Innerhalb weniger Tage ist der Börsenstrompreis aufgrund von Versorgungsengpässen von 28 auf über 90 Euro/MWh gestiegen. KWK-Anlagen auf Biomasse-Basis haben hierbei eine besondere Bedeutung, da sie Strom und Wärme gleichzeitig erzeugen und Versorgungsengpässe angebots- und verbrauchsseitig entschärfen, mahnt der Österreichische Biomasse-Verband. Das Zurückdrängen von Biomasse-KWK-Anlagen führt deshalb direkt zu mehr Strom-Importen aus fossilen (insbesondere Kohle) und Kern-Kraftwerken.

Biomasse-Raumwärme spart Strom und Geld

Von besonderer Relevanz für die Versorgungssicherheit ist die Raumwärmeerzeugung aus Biomasse. Eine durchschnittliche Biomasseheizung erzeugt an einem kalten Wintertag etwa 400 kWh Wärme, deckt man diesen Bedarf mit Strom ab, kommt es zu einer Verdreißigfachung des normalen Tages-Strombedarfs. Weder die Netze noch die Stromerzeugungskapazitäten sind auf solche Leistungsschwankungen ausgelegt. Da diese Mengen durch Wind, Wasser und Photovoltaik im Winter nicht sicher aufgebracht werden können, würde eine massive Elektrifizierung des Energiesektors den Ausstieg aus der fossilen und atomaren Stromerzeugung unmöglich machen. Auch eine Speicherung des Überschussstroms lässt sich nicht ökonomisch darstellen. Biomasse ist noch vor Erdgas und Heizöl der wichtigste Energieträger im Raumwärmebereich und stellt an kalten Wintertagen einen bedeutenden Teil der heimischen Strom- und Fernwärme-Erzeugung dar. Der Verzicht auf Biomasse in KWK-Anlagen sowie bei der Fern- und Raumwärme hätte daher gravierende Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit und würde die Strompreise in die Höhe treiben. Zudem wären mehr als 20.000 Arbeitsplätze gefährdet und besonders finanzschwächere Haushalte massiv belastet. Strom ist bereits jetzt mehr als vier Mal so teuer wie Brennholz, was im genannten Beispiel-Haushalt bei einem Kälteeinbruch zu etwa 60 Euro Mehrkosten täglich führen würde.

Kaltlufteinbruch ist Folge der Klimaerwärmung

Der Betrieb einer Wärmepumpe ist nur dann umweltfreundlich, wenn der verbrauchte Strom aus erneuerbaren Quellen stammt. An kalten Wintertagen wird dieser aber vorwiegend aus fossiler oder atomarer Erzeugung bereitgestellt, was den Klimawandel weiter anheizt. Gerade dieser ist laut Forschern des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung schuld am kalten Wetter. Die abschmelzenden Eisflächen und die gleichzeitige Erwärmung der Erdoberfläche schwächen die Polarwirbel, was zu vermehrten Kaltlufteinbrüchen führt.

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