3. Tiroler Nadelwertholzsubmission wieder erfolgreich

Feb 3, 2016 | Wertholzsubmission

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Rund 150 Interessierte informierten sich beim Aktionstag über die Anforderungen für Qualitätsholz (Quelle: K. Viertler)

Lärchenstamm aus Zell am Ziller erzielt 829 Euro pro Festmeter

Der Waldverband Tirol führte Ende Jänner in Weer zum dritten Mal die Tiroler Nadelholzsubmission durch. Nach dem Versteigerungstag konnte wieder eine erfreuliche Bilanz gezogen werden. 30 Waldbesitzer lieferten Holzstämme aus ganz Tirol an. Alle 231 m³ Holz konnten am Versteigerungstag verkauft werden. Auf die 289 Stämme wurden insgesamt 938 Gebote abgegeben, der Gesamtumsatz lag bei 68.000 Euro. Von den 15 erfolgreichen Bietern kamen vier aus Tirol, drei aus anderen österreichischen Bundesländern und acht aus Deutschland. Das zeigt, dass das Kaufinteresse trotz schwieriger Holzmarktlage sehr groß ist.

Tirol produziert Qualitätsholz

Am Publikumstag konnten sich viele Waldbesitzer und Interessierte von den hervorragenden Holzqualitäten und den erzielten Preisen des angelieferten Holzes überzeugen. „Unser heimisches Tiroler Gebirgsholz ist ein gefragtes Naturprodukt. Die Wertholzsubmission des Waldverbands hilft, heimische Waldbesitzer und interessierte Holzabnehmer zusammenzubringen“, betont Waldverbandsobmann Rudolf Köll. Langsam gewachsene Nadelholzstämme mit wenig Ästen, wenig Holzfehlern und guten Dimensionen machen ausgesuchtes Gebirgsholz zu einer Besonderheit am Markt. Das Holz ist vielseitig einsetzbar – Instrumentenbauer verwenden es zum Beispiel für Violinen, Cellos, Gitarren oder Cembalos. Auch Tischler, Schindelmacher und Furnierholzhersteller veredeln das Holz in ihren hochwertigen Produkten.

Funktionsprinzip

Der Erfolg der Submission ist leicht erklärt: Waldbauern erhalten im Regelfall einen höheren Preis als beim direkten Verkauf. Dies liegt daran, dass qualitativ hochwertige Stämme mehrerer Waldbesitzer zusammengeführt werden. Die spezialisierten Käufer können dann aus einer breiten Auswahl die von ihnen benötigten Stämme auswählen, statt sie mühsam bei verschiedensten Waldbesitzern vor Ort zusammensuchen zu müssen. Dieser Service und die dadurch entstehende Konkurrenz bewirken höhere Preise. Im Gegensatz zu den allgemein bekannten Versteigerungen mit Holzhammer erfolgt bei der Submission die Angebotslegung in einem verschlossenen Briefumschlag. Am festgelegten Tag der Offertöffnung werden die Anbote einander gegenüber gestellt und der Bestbieter erhält den Zuschlag. Ein Nachbessern ist zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich.

Ergebnisse im Detail

Die Fichte erreichte einen Durchschnittspreis von 159 Euro, das Höchstgebot auf zwei Stämme lag bei 480 Euro. Die Resultate bei der Lärche sind auch dieses Jahr wieder besonders positiv. Sie erzielte im Schnitt 288 Euro, der Höchstpreis lag gar bei 829 Euro je Festmeter. „Damit wurde eine 1,9 Festmeter starke Lärche aus Zell am Ziller zur ‚Braut‘ der Submission“, hebt Rudolf Köll das beste Versteigerungsobjekt hervor. Auch die Ergebnisse bei der Tanne sind erfreulich. Hier wurden im Schnitt 160 Euro erzielt, das Höchstgebot lag bei 222 Euro. Die Zirbe erzielte im Schnitt 421 Euro, das sind 60 Euro mehr als im Vorjahr. Dies unterstreicht, dass Tiroler Zirbenholz voll im Trend ist und stark nachgefragt wird. Das Höchstgebot lag bei dieser Baumart bei 508 Euro. In Summe konnte durch die Submission über alle Baumarten ein Mehrwert von insgesamt 25.000 Euro erzielt werden.

Neuauflage 2017

Trotz der engagierten Unterstützung vieler Waldaufseher hätte wesentlich mehr Holz bei der Submission verkauft werden können. Insbesondere starkes, qualitativ hochwertiges Fichten- und Tannenholz hat gefehlt. „Mangelnde Beratung, aber auch Unwissen oder Bequemlichkeit auf Seiten der Waldbesitzer sind wohl die häufigsten Hinderungsgründe, trotz guter Holzqualitäten nicht bei der Submission teilzunehmen. Nun gilt es, diese Hinderungsgründe zu überwinden und die angebotene Menge zu steigern“, nimmt sich Obmann Köll für die Neuauflage 2017 vor.

Ergebnisliste Wertholzsubmission Tirol 2016

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